Knochenmarkspende: Bei Frauen verstecken sich die Venen

140Gesamtschüler spenden Blut, um Menschenleben zu retten. Rotarier finanzieren die Aktion.

Büderich. Leben spenden und kleine Wunder vollbringen - das wird möglich, wenn Menschen für Menschen aktiv werden. Die gemeinsame Typisierungs-Aktion der Rotarier Meerbusch mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) in der Maria-Montessori-Gesamtschule brachte bereits nach 30 Minuten die ersten 30 Blutspenden hervor, Hilfsbereitschaft im Minutentakt also.

Nachdem Konrektorin Ulrike Bleckmann-Robionek in Vorbildfunktion den Anfang gemacht hatte, strömten wie selbstverständlich Schüler aus der rund 180 Personen umfassenden Spender-Zielgruppe der mindestens 17-Jährigen in die Aktionsräume. Jeweils vier Milliliter Blut entnahmen die DKMS-Ärztin Barbara Bude, die freie Medizinerin Annette Möllders sowie zwei Krankenschwestern den Freiwilligen.

"Die Männer haben dickere Venen, das geht schnell", erklärt Barbara Bude. Bei den zarten Damen versteckten sich jene Gefäße schon mal, besonders bei Kälte. "Die muss man dann locken."

So viel medizinisches Personal sei nötig, damit keine allzulangen Wartezeiten entstehe, erläuterte Rotarier Karl-Joachim Neidhart und die Schlange sprach dafür. Auffällig sei, um wie viel aufgeschlossener die Spender bei dieser Aktion bereits wären, anders als noch im vergangenen Jahr.

Peter Miskiewicz, zuständig für den Deutsch- und Sozialwissenschaftsunterricht an der MMGS, organisierte die Spendenaktion von Seiten der Schule und freute sich am Mittwoch ebenfalls über die rege Teilnahme seiner Schüler.

"Die merken, wie richtig es ist, teilzunehmen", sagt er und verweist auf die tatsächlich vielen erleichterten, aber auch stolzen und zufriedenen Gesichter nach der Blutabnahme. "Manche waren krank gemeldet und haben sich trotzdem extra hergeschleppt."

Süßigkeiten für den Kreislauf gab Lukas Francke mit auf den Weg. Der 23-jährige Nierster betreut als Zivildienstleistender auf der Gesamtschule ein körperbehindertes Kind und hat sich im Kampf gegen Leukämie schon verdient machen dürfen.

Aufgrund der Geschichte des Feuerwehrmannes Kalli Neuhausen, für den die erste Typisierung in Meerbusch stattgefunden hatte, spendete Francke im vergangenen Sommer bei einer Aktion in Dresden Blut.

Seine Stammzellen, operativ entnommen, halfen bereits einem Erkrankten. Mehr weiß Francke noch nicht über den Mann, darf und möchte den Patienten aber innerhalb der nächsten zwei Jahre kennen lernen.

140 Schüler, auch einige Eltern und Lehrer, haben am Ende ihr Blut gespendet, dessen Typisierung die Rotarier finanzieren. Neidhart ist "froh und dankbar" über das Ergebnis.

Nicht nur, weil das gute Ergebnis des Meerbusch-Gymnasiums (2007: 134Blutspenden) noch übertroffen werden konnte, sondern vor allem, weil so viele Schüler die Idee aufgegriffen haben. Auch für 2009 hofft Neidhart auf eine solche Aktion. Wenn die Organisation gelinge, dann sei das Mataré-Gymnasium als Veranstaltungsort an der Reihe.