Meerbusch: Pappeln am Kringsgraben werden gruppenweise gefällt

Umweltpolitiker lehnen Bürgerantrag auf Erhalt der Bäume ab. Zweite Baumreihe wird geprüft.

Meerbusch. Die Diskussion um den Erhalt der Pappelreihen in der Ilvericher Altrheinschlinge beschäftigte jetzt den Umweltausschuss. Grundlage der Diskussion sind ein Fragenkatalog der Grünen zur nachhaltigen Forstwirtschaft und ein Bürgerantrag zum Erhalt der Pappelreihen am Kringsgraben.

Es trug sicherlich zur Versachlichung der Diskussion bei, dass der städtische Fachbereichsleiter Rolf Schmidt (Grünflächen) in seinen Ausführungen durch Oberforstrat Christoph Zebunke unterstützt wurde, beim zuständigen Forstamt verantwortlich für private und kommunale Wälder.

Zebunke ließ keinen Zweifel aufkommen, dass er eine Fällung der Bäume in den nächsten Jahren aus fachlicher Sicht für unausweichlich halte. Über den Zeitpunkt und die Menge der zu fällenden Bäume müssten allerdings die Politiker entscheiden.

Die nachhaltigste Lösung sei eine Fällung, bevor die Bäume verfault seien. Nur so bestünde die Chance, das Holz beispielsweise für den Schiffsbau oder als Euro-Palette zu nutzen. Eine weitere Bindung von Kohlendioxid sei von Bäumen dieses Alters nicht mehr zu erwarten.

Rolf Schmidt hat nicht nur das Klima, sondern Verkehrssicherungspflicht und Finanzen im Fokus. Schon jetzt, so Schmidt, müssten die Bäume mindestens zweimal im Jahr kontrolliert werden. Würden alle Pappeln auf einen Schlag abgeholzt, müsse die Stadt mit Kosten in Höhe von 12000 Euro rechnen. Bei einer teilweisen Fällung würden die Kosten auf rund 27000 Euro steigen.

Die Antragstellerinnen Gitta Roeth und Andrea Blaum, die für den Erhalt der Bäume kämpfen, verwiesen hingegen auf Studien, die den Bäumen sehr wohl eine CO2-Bindung zuschreiben würden. Die Studien seien aber nicht auf Hybridpappeln im Meerbuscher Boden anwendbar, konterte Zebunke.

Einstimmig lehnte der Ausschuss am Ende den Bürgerantrag ab und beschloss die Fällung.

Zwei Teilerfolge kann die Initiative jedoch verbuchen: So sollen die Pappeln nicht - wie ursprünglich vorgesehen - auf einen Schlag gefällt werden, sondern dann, wenn es "wirtschaftlich vertretbare Einheiten" gebe, rund drei bis vier Bäume pro Aktion, so Schmidt. Außerdem soll die Verwaltung prüfen, ob die Nachpflanzungen am jetzigen Standort durch eine zweite Baumreihe, Schwarzpappeln, ergänzt werden könnte.