Meerbuscher rücken dem Müll in der Stadt zu Leibe

Viele engagierte Bürger waren am Wochenende mit Müllsäcken und Greifern unterwegs.

In Strümp trifft man sich traditionell am Feuerwehrgerätehaus, spricht sich kurz ab, bewaffnet sich mit Handschuhen und Säcken. Neuralgische Dreckecken und illegale Müllkippen sind der Kirmesplatz an der Fritz-Wendt-Straße, die Landstraße bis zur alten Carnol-Tankstelle sowie die Buschstraße. Dort sammelt Ulrika Brandt mit Hund Jerry im zweiten Jahr mit. „Besonders ärgert es mich, dass die Mitbürger die Reste der Feuerwerksraketen nicht einsammeln“, sagt sie. Galina Stoll ist mit ihrem Sohn Marc zum vierten Mal dabei. „Es liegen dieses Jahr wenige große Gegenstände hier herum, dafür aber viel mehr Kleinkram“, sagt sie, während Jan Steiner seinen Sack weiter füllt.

Seit 2010 gibt es in Osterath wieder eine eigene Jugendfeuerwehr und seitdem ist der Saubertag ein fester Termin im Kalender. In diesem Jahr nahmen sich die Betreuer Klaus Telders und Reinhard Neunzig mit neun Jugendlichen den alten Friedhof an der Neuapostolischen Kirche und ein Stück entlang der Bahngleise vor. „Es ist schon seltsam, was wir alles finden“, sagen die Wehrkräfte. Eine Rechenmaschine, zwei Spazierstöcke, eine Sparkassenkarte und jede Menge Flaschen. „In einem Gebüsch direkt an den Gleisen haben wir sogar ein Depot mit vollen Bierflaschen entdeckt“, so Paul Kreuels.

Acht Mitglieder der CDU Lank-Latum und einige Bürger machten die City des Stadtteils fit für den Frühling. In der Fußgängerzone und rund um die beiden Supermärkte ist es nun wieder sauber. „Wie die rosa Unterhose und das Rollo zusammen passen, kann ich mir nicht erklären“, witzelte Ratsherr Jörg Wartchow. Er sammelte zusammen mit Ratsfrau Gabi Pricken, die Bürgerinnen Bettina Beck und Nicole Bödicker packten ebenfalls mit an.

Andreas Maaßen ist eines der Gründungsmitglieder des Frühjahrsputzes in Bösinghoven. Bis auf ein Mal hat er bislang jedes Mal mitgemacht. In diesem Jahr nahm er Stefanie Krings, Lea Knaup und Anna Eisenstein auf seinem Traktor mit zu einem Feldweg an der Autobahn. Von oben dröhnt der Verkehrslärm, während die vier Sammler loslegen und sofort fündig werden. Ein Gartenpolster, ein großes Holzblumenkübel, Elektroschrott und jede Menge Kleinkram werden auf den Anhänger verladen.

Mehr als 40 Personen schwärmten in kleinen Gruppen aus und rückten dem Müll und Unrat zu Leibe, darunter viele Mitglieder des Bürgervereins, der Jugendfeuerwehr und auch die syrischen Flüchtlinge. „Sie konnten es kaum erwarten und haben bereits um 7.30 Uhr morgens angefangen, rund um ihre Unterkunft zu sammeln“, berichtet Hubert Kräling vom Bürgerverein. ud