Musik Mikael will mit Rap aus Osterath durchstarten

Meerbusch · Mikael Czimcack hat jetzt seinen ersten Rap-Song auf YouTube veröffentlicht. Der 25-Jährige hofft auf einen Plattenvertrag, um dann mit seiner Musik voll durchzustarten.

Mikael Czimcack aus Osterath träumt von einer Rap-Karriere und hat nun sein erstes Lied mit professionellem Video veröffentlicht.

Foto: RP/Christoph Baumeister

„Es war kein Traum, es war Besessenheit, wollte seit der Schule nur der Beste sein. Wer hätte je geglaubt, dass der kleine Mikael rappt, doch pass auf dich auf, mein Bruder, dieses Leben ist ein heikler Test“, gibt Mikael Czimcack in seinem Song „Debüt“ im feinsten Sprechgesang zum Besten. Es ist sein erster Track, den er jetzt auf YouTube veröffentlicht hat: Teile des Videos sind in Osterath gedreht – der Heimat des 25-Jährigen, der in Zukunft gerne auf der großen Bühne stehen würde, um die Menschen mit seiner Musik zu begeistern.

„Diesen Wunsch habe ich schon, seit ich Teenager bin. Jetzt kann mein Traum endlich Wirklichkeit werden“, sagt der Meerbuscher, der mit seiner Rapmusik durchstarten möchte. Nach seine Debütsingle wird er in den kommenden Wochen noch drei weitere Tracks („Benzema“, „Ex“ und „Ralph Lauren“) auf YouTube und auch auf Spotify veröffentlichen, für die er aufwändige Videos produzieren lassen hat. „Ich habe lange auf diesen Moment gewartet deshalb wollte ich nichts dem Zufall überlassen und haben mir Profis an meine Seite geholt, die sich in diesem Geschäft auskennen“, berichtet der 25-Jährige. Mit Kamerafahrten und Drohnenbildern sieht man dem Musikvideo zu „Debüt“ die aufwendige Produktion deutlich an.

Obwohl „Mikael“ – wie er sich als Künstler nennt – als eines seiner Vorbilder den amerikanischen Rapper Tupac benennt, findet man in seinen Texten keine ungehobelten Worte, Anfeindungen oder Gossensprache. „Ich bin kein Gangster, deshalb würde das nicht zu mir passen. Meine Musik soll authentisch sein, deswegen möchte ich mit meinen Songs gute Laune verbreiten und positive Lebenswerte vermitteln“, sagt Mikael.

Der gebürtige Pole wuchs in Marl auf, ehe er 2011 mit seiner Mutter nach Meerbusch zog. Mit 14 Jahren begann er in seinem Kindezimmer mit dem Rappen. „Meine Lehrer haben wir immer bestätigt, dass ich großes musikalisches Talent habe“, sagt Mikael, der sich als Kind selbst das Klavier- und Gitarre spielen beibrachte. Nach seinem Abschluss an der Hauptschule Osterath begann er eine kaufmännische Ausbildung. In der Corona-Zeit holte er an einem Abendgymnasium sein Abitur nach und arbeitet inzwischen als Verkäufer im Außendienst. „Ich habe einen guten Job, mit dem ich glücklich bin. Die Musik ist und bleibt aber meine große Leidenschaft“, erzählt Mikael. Dass er seine Songs erst jetzt herausbringt, hat einen Grund. „Ich bin selbst mein größter Kritiker, deswegen wollte ich erst in die Öffentlichkeit damit gehen, wenn ich selbst zu 100 Prozent davon überzeugt bin. Dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen“, sagt der zurückhaltend wirkende Osterather voller Selbstbewusstsein.

Eigentlich wollte er seine ersten Videos bereits Anfang dieses Jahres publizieren, doch mit den ersten Ausgaben war er nicht zufrieden. „Wer den Schritt in die Öffentlichkeit geht, muss auch sofort abliefern. Deswegen lege ich viel Wert auf gute Qualität“, sagt Mikael. In den vergangenen Jahren hätten diverse Rapper aus seinem Umfeld den Sprung ins kalte Wasser gewagt, doch sie seien allesamt gescheitert. „Weil sie eben nicht so viel Wert auf Qualität gelegt haben wie ich“, bekräftigt der 25-Jährige, der seine Texte alle selbst schreibt und seine Finger stets von Autotunes, geklauten Melodien oder Samples lässt. „Bei mir ist alles echt, alles 100 Prozent Mikael“, betont der angehende Rapper.

Die Gewissheit, dass es mit einer großen Karriere klappt, hat er deswegen aber noch lange nicht. Sein erstes großes Ziel ist, einen Deal mit einer Plattenfirma zu ergattern, um dann ein erstes Album herauszubringen. „Genug Material hätte ich noch in der Hinterhand, daran würde es nicht scheitern“, sagt Mikael. Die nächsten Wochen und Monaten wären entscheidend. In den ersten zehn Tagen wurde das YouTube-Video bereits mehr als 15 000-mal angesehen. „Gänsehaut! Top Daumen hoch…will noch mehr hören!“, „Richtig richtig stark“ oder „Top, echt gut! Du kannst stolz auf dich sein“ lauten drei Kommentare darunter. Sein normales Leben könnte Mikael im Falle des Misserfolgs immer noch weiterführen. „Aber so kann ich mir zumindest nie selbst vorwerfen, dass ich nicht alles versucht habe, mir meinen großen Traum zu erfüllen.“