Müllbeseitigung: Ein Saubertag mit vielen Helfern

In Eigenregie organisierten Vereine und Privatpersonen erstmals das große Reinemachen.

Müllbeseitigung: Ein Saubertag mit vielen Helfern
Foto: Kirchholtes

Meerbusch. Es ist erstaunlich, was Menschen in der Natur entsorgen. Dass Autoreifen, Kühlschränke oder leere Flaschen nichts in der Landschaft verloren haben, sollte sich herumgesprochen haben. Beim Meerbuscher Saubertag, der dieses Jahr in Etappen durchgeführt wird, stießen die fleißigen Helfer am Samstag auf vielerlei solcher Hinterlassenschaften.

Müllbeseitigung: Ein Saubertag mit vielen Helfern
Foto: Kirchholtes

Da kann es noch angehen, wenn Kathleen und Roman Gewiss einen verbogenen Schirm im Gebüsch entdecken. Er mag bei einer Windbö seinem Besitzer aus der Hand geflogen sein. Doch der Einkaufswagen, der am Latumer See geborgen wird und der bereits ein Muschelkleid angesetzt hat, ist gewiss nicht zufällig dort gelandet. „Die Muscheln zeugen von der guten Wasserqualität“, sagt Thomas Leiers, Jugendwart des Angelsportvereins Lank, und gewinnt dem Fundstück ironisch eine positive Seite ab. Leiers hat mit seiner Gruppe den gesamten Uferbereich kontrolliert und außer dem Einkaufswagen zwei Autoreifen, einen Kühlschrank, Fetzen eines Partyzelts und etliche Kleinteile gefunden — obwohl der Verein regelmäßig Unrat entfernt.

Müllbeseitigung: Ein Saubertag mit vielen Helfern
Foto: Kirchholtes

Familie Hesselmann aus Bösinghoven hat sich die Straße Am Weilerhof vorgenommen. „Wir haben besonders viele Flaschen gefunden“, erzählt Vater Volker. „Es war sogar eine Champagnerflasche dabei, vielleicht noch von Silvester“, ergänzt seine Frau. Der Junior muss sich nicht nur mit alten Socken und Handtüchern begnügen. Nein, er hat einen echten Leder-Fußball gefunden. „Gar nicht schlecht, den kann ich noch gebrauchen“, freute er sich.

Autoreifen finden auch die Jungschützen in Bösinghoven. „Da will jemand nur die Entsorgung sparen“, ärgert sich Andreas Maaßen. „Die kostet fünf Euro pro Stück.“

Schnell ist der bereitgestellte Container vollgeladen. Landwirte rollen mit ihren Traktoren durch das weitläufige Dorf, um den Müll abzutransportieren.

Auch in Nierst ziehen alle an einem Strang. Das Wetter spielt auch hier mit, als die 50 bis 60 Teilnehmer — wie immer auch eine große Gruppe des Kindergartens — losziehen. „Am Rhein liegt nicht mehr so viel Müll“, stellt der Bürgervereinsvorsitzende Hans-Wilhelm Webers fest. Diesmal fehlten die Rückstände von Hochwassern, und Deichsperren erschwerten die Zufahrt zum Rhein. Aufgrund der vielen Helfer wurden alle drei Ausfallstraßen, die Umgebung des Sportplatzes und die Nierster Rheinaue gesäubert, bevor zehn Liter Gulaschsuppe, 120 Würstchen, 70 Brötchen, Limo, Wasser und Popkorn verputzt wurden.