Musterbrief gegen Brückenbau

Der Bund der Steuerzahler kämpft gegen den Neubau am Latumer See.

Foto: Burwig

Der Bund der Steuerzahler (BdSt) Nordrhein-Westfalen kämpft weiter gegen den mittlerweile beschlossenen Neubau einer maroden Fußgängerbrücke am Latumer See. 75 000 Euro stehen dafür im städtischen Haushalt zur Verfügung. Ob die komplette Summe am Ende wirklich gebraucht wird, soll die weitere Planung zeigen. Der BdSt NRW hält das Vorhaben grundsätzlich für sinnlos, also: für Steuergeldverschwendung. Allen Mitgliedern hat der Verein jetzt einen Musterbrief zur Verfügung gestellt, mit dem sie bei den Lokalpolitikern gegen den Brückenneubau protestieren können.

„Helfen Sie mit, den überflüssigen Brückenneubau am Latumer See zu stoppen!“, schreibt BdSt-NRW-Vorsitzenden Heinz Wirz im Anschreiben. Politiker in Meerbusch hätten offensichtlich keine Skrupel, 75 000 Euro zu verschwenden. In der April-Sitzung des Bau- und Umweltausschusses sei mehrheitlich der Neubau einer überflüssigen Brücke am Latumer See beschlossen worden. Das, sagt Wirtz, dürfe der Steuerzahler so nicht hinnehmen.

„Die marode Brücke, die sich derzeit dort befindet, überbrückt kein Wasser, sondern lediglich eine grasbewachsene Senke“, heißt es weiter in dem Anschreiben. „Sinn und Notwendigkeit des Neubaus dieser Brücke erschließen sich nicht. Der See kann auf einem Spazierweg umrundet werden. Wer statt der Brücke diesen Weg nimmt, hat einen zumutbaren Umweg von circa 120 Metern zu laufen. Auch als Aussichtspunkt ist diese Brücke verzichtbar, denn am Latumer See befinden sich bereits drei Aussichtsplattformen.“

Fakt ist: Während die Verwaltung auf einen Neubau der Brücke verzichten will, wollen Meerbuscher Politiker die Brücke durch einen Neubau ersetzen. Bei den Beratungen zum städtischen Haushalt hatten CDU und Grüne Ende November beantragt, den ursprünglichen Ansatz von 25 000 Euro um eine sogenannte Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 50 000 Euro zu ergänzen. Studentinnen der Universität Duisburg/Essen haben vier Vorschläge für mögliche Brückenkonstruktionen erarbeitet und diese Anfang März im Ausschuss vorgestellt.

„Doch noch steht die neue Brücke nicht“, schreibt Wirtz. „Jetzt ist es auch an den Bürgern, ihren Politikern deutlich zu machen, dass der Neubau dieser Brücke nicht gewollt ist und die 75 000 Euro gespart werden können.“