Nachruf Trauer um „Gott Vater“ Bruno Elmpt
Meerbusch · Bruno Elmpt gilt als einer der Architekten der Stadtgründung von Meerbusch und war lange Jahre ein geschätzter und angesehener Politiker, der aus der zweiten Reihe beriet und zwischen den Positionen und Parteien vermittelte. Nun ist er im Alter von 96 Jahren verstorben.
(dsch) In der Meerbuscher SPD nannte man ihn „Gott Vater“: Jemand, der in der zweiten Reihe aktiv war, über Parteigrenzen hinaus vermittelte und integrierte, an den man sich wenden konnte, wenn man Rat brauchte. Nun trauert die Stadtpolitik um einen Architekten, der auch zu den Architekten von Meerbusch gehörte: Bruno Elmpt ist in der vergangenen Woche im Alter von 96 Jahren gestorben.
Bruno Elmpt wurde 1926 in Düsseldorf geboren. Nach seiner Zeit bei der Marine gründete er mit seiner Frau Ruth ein Architektenbüro in Osterath, gemeinsam zogen sie vier Kinder groß. 1959 trat Elmpt, aus der Zentrumspartei kommend, in die SPD ein, und wurde im Rat der Gemeinde Osterath Fraktionsvorsitzender, war außerdem im Kreistag Kempen-Krefeld aktiv. In den 1960er Jahren setzt sich Bruno Elmpt für den Zusammenschluss der Gemeinden zur heutigen Stadt Meerbusch ein. Als dieser schließlich 1970 umgesetzt wurde, gab es keine politischen Strukturen, weshalb Beauftragte für die verschiedenen Gremien eingesetzt wurden. Für die Ratsaufgaben war Franz Schütz zuständig, der jedoch bald aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten musste. So kam es, dass sein Stellvertreter Bruno Elmpt von Februar bis zum Frühsommer 1970 gemeinsam mit einem Beirat die Ratsgeschäfte der jungen Stadt Meerbusch führte.
Auch in der neu gegründeten Stadt war Elmpt zunächst Fraktionsvorsitzender, bis er 1972 aus gesundheitlichen Gründen beschloss, kürzer zu treten. Trotzdem blieb er politisch aktiv. Einer seiner langjährigen Wegbegleiter ist Dieter Jüngerkes, der Elmpt als „kompetenten und über Parteigrenzen hinaus geachteten Politiker“ und als Mensch beschreibt, der sich stets „um Integration und Vermittlung“ bemüht hat. Viele spätere Meerbuscher Politiker fragten das SPD-Urgestein um Rat, und auch in der Landes- und Bundespolitik war er vernetzt. Seine Partei zeichnete Elmpt mit deren höchster Auszeichnung, der Willy-Brandt-Medaille für besondere Verdienste um die Sozialdemokratie, aus. Darüber hinaus war er Träger des Bundesverdienstkreuzes erster Klasse.
Doch nicht nur als Politiker, sondern auch als Mensch bleibt Bruno Elmpt seinen Weggenossen im Gedächtnis: Er war ein leidenschaftlicher Sammler von Militär-Modellen und spielte bis ins hohe Alter begeistert Doppelkopf.