Neubau: Knirpsmühle auf Schulhof?

Entscheidung über Neubau. Standort Hauptschule gilt als gut geeignet.

Foto: Marc Ingel

Osterath. Der Ausbau der Kinderbetreuungsangebote wird in Meerbusch konzentriert und systematisch vorangetrieben: Elterninitiative, Kirchengemeinden und Stadt sind die Träger und bauen neu, aus oder um. Mit der Entdeckung von Chloranisolen in der städtischen Kita Knirpsmühle — wohl nicht gesundheitsgefährdend, dafür aber übel riechend — kam im vergangenen Jahr unvorhergesehen ein neuer Mitspieler aufs Feld. In der Jugendhilfeausschusssitzung Anfang April legt die Verwaltung jetzt ein Konzept für eine Neubau vor.

Foto: Marc Ingel

Nach intensivem Lüften, maschinell unterstützt, hatten Experten versichert, dass für Kinder und Personal in dem Gebäude aus den 70er Jahren keine Gesundheitsgefährdung bestehe. Messungen hatten Chloranisol-Belastungen belegt, die teils unterhalb der Wahrnehmungsgrenze lag. Dennoch wurde die Forderung nach einem Neubau laut.

Die Verwaltung prüfte den Vorschlag und Jugenddezernentin Angelika Mielke-Westerlage empfiehlt nun einen Neubau auf dem Schulhof der Hauptschule am Wienenweg in Osterath als machbare, zukunftsorientierte und finanzierbarste Variante.

Bedarf bestehe für eine viergruppige Kindertagesstätte, berücksichtige man die Bebauung des Ostara-Geländes (20 000 Quadratmeter; Erstbezüge ab etwa Ende 2015) und Ivangsheide (65 000 Quadratmeter) zwischen Wienenweg und Stadtbahn.

Für den Standort auf dem Schulhof der Hauptschule, deren Betrieb eingestellt wird, sprechen Lage und Kosten: Im Bovert besteht laut Dezernentin absehbar der größere Bedarf, das Gelände gehört der Stadt, Infrastruktur ist bereits vorhanden und teilweise mitzunutzen (Blockheizkraftwerk).

Wird das Grundstück Einsteinstraße veräußert, können die Kosten gemindert werden. Räumliche und organisatorische Synergieeffekte ergeben sich mit Kita, Schule und offenem Ganztag.

Das Grundstück Einsteinstraße ist nicht groß genug, um eine Kita eingeschossig zu realisieren, macht einen zwischenzeitlichen Betriebsumzug unausweichlich und ist die teurere Variante. Die Idee Ivangsheide fällt bei der Verwaltungsabwägung unter anderem aus Zeitgründen durch: Es existiere noch kein B-Plan.

Die Kosten für einen Neubau werden grob auf zwei Millionen Euro geschätzt.