Neue Kaffeebude am Rheindeich
Freitags bis sonntags ist Claudia Vishers am Apelter Feld zu finden.
Der Wind weht frisch, Radfahrer und Fußgänger genießen die Landschaft vom Deich aus. Seit einigen Wochen gibt es eine weitere Attraktion in Höhe des Parkplatzes Apelter Feld: Das „Coffee-Bike“ von Claudia Vishers. Bei frisch zubereiteten Kaffeespezialitäten können sich Spaziergänger sowie Radfahrer dort eine Pause gönnen, die sie sich mit einem Espresso, Cappuccino, Chai Latte oder einem frisch gepressten Orangensaft versüßen können. Alles wird von Vishers an der mobilen Kaffeebar, die auf ein Lastenfahrrad montiert ist, zubereitet. Campingstühle und eine Bank laden zum Verweilen ein.
Gerade hat die Hundeschule Feierabend und Herrchen und Frauchen nähern sich mit ihren Tieren der Kaffeestation. „Bitte sommerliche Temperaturen und zwei Milchkaffee“, bestellt einer von ihnen augenzwinkernd. Der fair gehandelte Kaffee wird frisch gemahlen und dann zubereitet. Vishers schäumt Milch auf und mischt beides.
Zehn Cent von jeder Espresso-Packung geht an ein Projekt von Terre des Hommes. Die 55-jährige Grafikerin aus Ilverich hat sich mit dem Coffee-Bike selbstständig gemacht, als sie infolge des Ausscheidens eines Geschäftspartners ein zweites Standbein suchen musste. „Ich habe immer schon Kaffee geliebt. Mein Traum war es, ein Kunst-Café aufzumachen“, erzählt sie. Als sie ein Kaffee-Fahrrad in Norddeutschland sah, entschloss sie sich, etwas ähnliches zu wagen. Kaffee und Nostalgie, das war ihr Ding. Auch einen Standort hatte sie schon im Hinterkopf: den Rheindeich, wo sie immer mit ihrem Hund Juppy spazieren ging.
Doch bis alle Genehmigungen und Vorbereitungen unter Dach und Fach waren, dauerte es einige Monate. Inzwischen steht sie ganz legal am Deich, von freitags bis sonntags. Gerade fährt ein Trupp Rennradler vorbei und winkt Claudia Vishers zu. „Ich kenne inzwischen viele Menschen, die regelmäßig hier vorbeikommen“, erzählt sie. Sie ist mit ihrem Café aber auch auf Stadtfesten, Hochzeiten und anderen Veranstaltungen dabei. Da sie Strom aus einer aufladbaren Batterie, Wasser und Gas immer dabei hat, ist sie flexibel. Aber so kommt ein Gesamtgewicht von 450 Kilogramm zusammen, was den Transport erschwert.
Die Ilvericherin bietet auch Muffins an, wenn der kleine Hunger kommt. Gerade halten zwei Radfahrer an, die das Coffee-Bike gesehen haben. Die beiden kommen aus Holland und wollen nach Rom. Da tut eine Pause gut.