Oliver Krischer: „Osterath kennen in Berlin alle“

Info-Treffen von Bürgerinitiative und Grünen.

Foto: Kirchholtes

Osterath. „ Meerbusch-Osterath kennen in Berlin inzwischen alle“, berichtet Bundestagsmitglied Oliver Krischer bei einem Treffen von grüner Politik und Bürgerinitiative gegen den Doppelkonverter: Weil man sich in Osterath über Parteigrenzen hinweg klar positioniert habe. Nicht gegen die grundsätzlich befürwortete Energiewende und die damit verbundenen neuen Stromtrassen, sondern gegen den Bau einer der größten Konverteranlagen Europas in der Nähe von Wohnbebauung — und wie Netzbetreiber Amprion dabei vorgehe.

Kirsten Danes und Norma Köser-Voitz, Sprecherinnen der Initiative, zeigen sich besonders irritiert davon, dass Amprion erst den Eindruck erweckt habe, man werde die Bedenken der Bürger aufgreifen, nun aber „ohne Not“ einen erforderlichen Abstand von lediglich 0 bis 200 Metern in den Abwägungskatalog geschrieben habe. Auch im Gesetz für den Bundesbedarfsplan werden dieser Abstand und das Areal rund um Osterath genannt. „Das lehnen wir ab und haben uns daher bei der Abstimmung im Bundestag enthalten“, sagt Krischer, der darauf hinweist, dass man das Gesetz jederzeit ändern könne — so man es wolle.

„Es geht nicht nur um Elektrosmog und Lärm, sondern auch um den Freiraum, der verlorengeht“, unterstreicht Landtagsvizepräsident Oliver Keymis. Er ist wie die Initiative gespannt, welche Standorte Amprion als Alternativen vorstellen wird und wie die Abwägung vonstatten geht. „Der Netzbetreiber könnte ein positives Zeichen setzen, wenn er die Bedenken ernst nimmt“, hofft der Meerbuscher Grüne Joachim Quass. Das hätte Vorbildcharakter für weitere Verfahren und würde Amprion in der Zukunft helfen — und zudem die Energiewende schneller voranbringen.