Osterath: Carat muss jetzt Schularbeiten machen

Ostara-Sitzung vertagt. Fraktionen verlangen verbindliche Festsetzungen.

Osterath. Am Mittwoch gibt es keine Sondersitzung zur Entwicklung des Ostara-Gebiets. Es gebe noch Abstimmungsbedarf zwischen dem Investor Carat, der Stadt und der Politik. Diplom-Ingenieur Heinz Koch von Carat: „Wir haben mehr als Verständnis dafür, dass die Zeit nicht ausgereicht hat, alle Anregungen zu diskutieren und einzuarbeiten. Es gibt Schularbeiten, die gemacht werden müssen.“

Die Sitzung zu verschieben sei „die einzig richtige Entscheidung“, sagt Nicole Niederdellmann-Siemes, nachdem es in nichtöffentlicher Sitzung im Rat geknallt hatte. FDP, SPD, UWG und Zentrum hatten sich lautstark beschwert, dass sie noch keine aktuellen Planungsunterlagen und auch keine Einladung zum Gespräch mit dem Investor erhalten hätten.

Kurzfristig, wie Carat, Verwaltung und CDU gehofft hatten, war der Schaden nicht zu heilen, weil sich auch die Grünen-Fraktion dem Zeitdruck entzog. „Es gibt eine Menge ungeklärte Fragen“, sagt Grünen-Fraktionschef Jürgen Peters. Das Energiekonzept fehle noch, eine qualifizierte ökologische Entwicklung müsse sichergestellt und alles rechtsverbindlich geregelt werden, zählt er auf. „Es gibt Unklarheiten, aber an dem Projekt halten wir fest.“

„Viel Kleinkram“ sei noch in Gestaltungs- und B-Plan einzuarbeiten, kommentiert Werner Damblon (CDU) die Vertagung in den Juni. „Wir verlangen zurecht, dass Carat die Vorgaben der Politik umsetzt. Das wird ohne Zweifel zeitnah klappen.“ Der komplizierte Prozess brauche Zeit, und alle Fraktionen müssten die Chance haben, sich damit intensiv zu befassen.

Das fordern auch Christian Staudinger-Napp von der UWG und Klaus Rettig (FDP). Rettig erwartet angesichts der vielfältigen Unsicherheiten im bisherigen Entwurf allerdings auch im nächsten Ausschuss von Carat „nicht den großen Wurf“.

Planungsdezernent Gérard hat sich am Dienstag mit den städtischen Fachleuten an den Runden Tisch gesetzt und einen Lösungsvorschlag erarbeitet. Der werde den Fraktionen und dem Investor zeitnah zugestellt. Der wisse um den Ernst der Lage, sagt Gérard, „und dass die Grünen auch Nein sagen können.“