Rund eine Million für Feuerwehr-Anbau
Weil die Feuerwehr ein größeres Gefahrgutfahrzeug braucht, muss mehr Platz her.
Auch wenn das alte Gefahrgutfahrzeug schon mal neun Jahre gar keinen Einsatz hatte: Die Feuerwehr muss sich dringend ein neues Fahrzeug anschaffen, um für große Gefahrguteinsätze vorbereitet zu sein. „Das ist eine Vorschrift für alle Feuerwehren“, erklärt Herbert Derks, Chef der Meerbuscher Feuerwehr. Das Gefahrgutauto steht in der Feuerwache Büderich — und genau dort gibt es keinen Platz für den Zwölf-Tonner. Also muss angebaut werden. Darüber hat sich jetzt die Politik verständigt, so dass die Ausschreibungen starten können. „Wir rechnen mit einem Baubeginn im Herbst, der Bau könnte dann etwa ein Jahr später fertig sein“, so Derks.
Zur Feuerwache Büderich an der Straße An den Steinen gehören im vorne liegenden Wohnhaus ein Schulungsraum, ein Flur führt von dort in die Fahrzeugboxen. Davon gibt es zurzeit vier - „und die sind schon zu eng für unsere Autos“, so Derks. Neben den Garagen stehen zurzeit noch ein Werkstattgebäude und der Raum für die Jugendfeuerwehr. Die hat dort aber nicht viel Platz, weil in dieser selbstgebauten Halle auch das Maskottchen der Feuerwehr Büderich steht: ein — natürlich — knallroter Oldie, Baujahr 1961, der für besondere Events wie beim Tag der offenen Tür (wieder am 1. Mai) oder für die Jugendfeuerwehr genutzt wird. Und den sich Feuerwehrleute mieten dürfen — zum Beispiel für Hochzeitsfahrten.
Und weil sowieso gerade alles neu gemacht wird rund um die Feuerwache, bekommt dieses Schmuckstück gleich eine eigene kleine Garage. Die grenzt an das Wohnhaus. Die alte Werkstatt wird komplett abgerissen. Dort entsteht der Neubau, ein zweigeschossiger Sozialtrakt mit Duschen für Männer und Frauen, mit Werkstatt, mit Räumen für die Jugendfeuerwehr. Die Kosten dafür betragen insgesamt 830 000 Euro. Zwischen diesem Neubau und den alten Garagen entsteht eine neue Box für den Gefahrguttransporter. „Wenn wir dann mit dem Bau angefangen haben, schreiben wir die Anschaffung dieses Fahrzeugs aus“, sagt Herbert Derks.
Der Wagen ist mit 340 000 Euro veranschlagt und soll neuesten technischen Anforderungen genügen. So sei auf dem alten Gefahrgutfahrzeug Platz für nur vier Schutzanzüge. „Unsere Männer können diese Anzüge in einem Einsatz nur 20 Minuten tragen, dann muss gewechselt werden.“ Und das soll mit dem neuen Fahrzeug besser möglich sein. Dort finden dann acht bis zehn Anzüge Platz, außerdem ist der Wagen mit hochmodernen Messgeräten ausgestattet und einem größeren Auffangbehälter für gefährliche Flüssigkeiten als das bisherige, 20 Jahre alte Fahrzeug.
Und weil alles neu wird bei der Wehr in Büderich, kann sich das Team auch gleich von einer eigentlich verbotenen Einrichtung verabschieden: Seit Jahren hängen die Uniformen der Wehrmänner in den Garagen direkt hinter den Autos. Werden sie zu einem Einsatz gerufen, ziehen sie schnell ihre Uniformen an und hängen ihre Alltagsbekleidung an die Haken. „Und das ist mittlerweile verboten“, so Derks. Hygiene- und Sicherheitsvorschriften schreiben vor, dass schmutzige von sauberen Sachen getrennt werden müssen. Es könne ja sein, dass sich private Bekleidung durch kontaminierte Einsatzuniformen verunreinige. Also gibt es auch eine neue Umkleide für die Wehrleute. Solange das Gebäude nicht umgebaut wurde, konnte aus Bestandsschutzgründen alles bleiben, wie es ist — aber bei einem Umbau müssen die neuen Vorschriften schließlich umgesetzt werden.