Schilder sollen Lkw-Problem in Nierst lösen
Der Technische Beigeordnete Assenmacher sprach beim Bürgerverein über Lösungsansätze.
Für reichlich Diskussionsstoff sorgte der Tagesordnungspunkt „Lkw-Verkehr zum und vom Krefelder Hafen“ bei der Bürgerversammlung in Nierst. „Jeder Lkw, der hier illegal durchfährt, ist zuviel“, lautete der einstimmige Tenor. Gefühlt werde es immer mehr Schwerlastverkehr, sagt der Vorsitzende des Nierster Bürgervereins, Norbert Paas.
Die Zahlen, die der Technische Beigeordnete Michael Assenmacher mitbrachte, gaben ihm Recht. Die Stadt hatte im Februar eine Box aufgestellt, die Geschwindigkeit und Art der Fahrzeuge registriert. Und siehe da: Rund 200 Lastwagen über 7,5 Tonnen passierten in einer Woche Nierst. Kastenwagen über 3,5 Tonnen erreichten noch viel höhere Werte, obwohl auch für sie die Durchfahrt verboten ist, so sie nicht Anlieger sind.
Anwohner haben beobachtet, dass die Lkw-Fahrer oft gar nicht „böswillig“ durch Nierst irren, sondern dort landen, weil eine vernünftige Beschilderung vom Hafen in Richtung Norden fehlt. Absicht? Oft handele es sich um Fahrer aus Osteuropa, die über kein Lkw-Navigationsgerät verfügen, das auf für Lastwagen gesperrte Straßen hinweist, hieß es. Sie navigierten einfach per Smartphone. Wenn sie in Nierst ankämen, sei es zu spät, wenden unmöglich.
„Wir haben mit dem Bürgerverein in Lank an die Unternehmen im Krefelder Hafen geschrieben und sie gebeten, ihre Spediteure darauf hinzuweisen, dass eine Abwicklung des Verkehrs über Meerbusch unzulässig und unzumutbar ist“, berichtete Paas. Doch es müsse auch etwas an der Beschilderung getan werden und zwar schon dort, wo die Lastwagen herkommen. „Als Krefeld das Gewerbegebiet entwickelt hat, muss die Stadt den Investoren doch gesagt haben, wie der Verkehr abgewickelt werden soll. Sonst bauen die doch dort nicht“, sagte ein Nierster Bürger. Doch offensichtlich habe Krefeld darauf gesetzt, dass sich eine Südanbindung zur Geismühle oder nach Oppum realisieren lasse. „Im Regionalplan, der in Kürze verabschiedet werden soll, stehen diese Alternativen nicht“, betonte Assenmacher.
Er berichtete von einer Initiative von Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage, an den Autobahnen A 44 und A 57 Schilder zu installieren, die auf die Abfahrt Krefeld-Zentrum als Weg zum Hafengebiet hinweisen. Wie es auch in Krefeld-Gartenstadt zum Logport Duisburg-Rheinhausen der Fall sei. Die Bürgermeisterin wolle zudem mit dem Landrat und der Polizei über das weitere Vorgehen in Nierst sprechen. Denn die Stratumer Straße ist Kreisstraße und kann daher nicht weiter verkehrsberuhigt werden. Auch eine Tempo-30-Zone könne man nicht einrichten. „Wir werden unsere Box wieder aufstellen, wenn Bauhaus und Amazon im Echtbetrieb sind“, versprach Assenmacher. Dann könne man die Entwicklung dokumentieren und notfalls Druck machen.