<b>Rhein-Kreis Neuss. Gesichert und bereit für die Abfahrt liegt die Betonröhre am Montagabend auf dem Spezialtransporter. In Beckum war das eine Million teure Bauteil aufs Schiff geladen worden, ein 500-Tonnen-Kran hatte es in Krefeld abgeladen. Nun ruht es mit seinen 343 Tonnen auf 20 Achsen. "Wir können das Transportfahrzeug mit Achsmodulen auf nahezu beliebig viele weitere Achsen verlängern, damit die Last besser verteilt wird", erklärt Georg Wandel, Geschäftsführer der Transportfirma Baumann. Doch das ist zunächst gar nicht nötig. Ein scharfer Wind peitscht den Regen über die Kaimauer, als um 22Uhr der Tross wie geplant im Krefelder Hafen startet. Sechs Streifenwagen, zwei Begleitfahrzeuge und zwei Hubsteiger verwandelt die nassen Straßen in ein flackerndes Meer aus gelben und blauen Lichtern. Der Ablauf ist eingespielt: mehrere Streifenwagen fahren voraus und sperren Zufahrten auf den Transportweg ab, die Mitarbeiter im ersten gelben Begleitfahrzeug bauen in Windeseile Hindernisse wie die Straßenschilder auf den Verkehrsinseln ab.

Mit dem Hubsteiger werden, falls nötig, die Peitschenmasten der Ampeln weggedreht. Ein Wald aus Halteverbotsschilder in den engen Ortsdurchfahrten stellt sicher, dass sich kein Anwohner der 600 PS starken Zugmaschine in den Weg stellt.

Zwischen den Orten mit ihren Engstellen kommt der Transport problemlos voran, nur einige dünne Äste der Bäume am Straßenrand werden von dem mehr als fünf Meter hohen Gefährt abgerissen. Nichts, was sonst Punkte in Flensburg einbringt, stört den Schwertransport: keine rote Ampel, keine durchgezogene Linie auf der Straße, kein Vorfahrtsgebot.

Von Krefeld nach Grevenbroich 46 Meter lang, 5,75 Meter breit und 5,2 Meter hoch ist der Wärmetauscher, der vom Hafen in Krefeld nach Grevenbroich auf die Kraftwerksbaustelle gebracht wird. Insgesamt wiegt der Schwertransport auf 20 Achsen 343 Tonnen. In Krefeld musste der Tauscher mit einem 500-Tonnen-Kran vom Schiff auf den Tieflader befördert werden.