Stadt sorgt kostenlos für Strom und Wasser

Verwaltung duldet Zirkus und hofft auf baldige Abreise.

Meerbusch. Es gibt eine Welle der Hilfsbereitschaft für Menschen und Tiere des Zirkus Hansa. Trotzdem ist der monatelange Aufenthalt auf dem Festplatz unbefriedigend. „Der Platz am Wienenweg ist dafür weder gedacht noch geeignet“, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs.

Immerhin haben sich die Lebensverhältnisse gebessert: Strom und Wasser werden weiterhin kostenlos von der Stadt geliefert, nach einem Besuch der Mitarbeiter des Bereichs Straßen und Kanäle wird das Abwasser jetzt in die städtischen Kanäle geleitet, das Kreisveterinäramt hat sich von der artgerechten Haltung der Tiere überzeugt und nur unwesentliche Mängel festgestellt.

Sachleistungen gebe es, aber „finanzielle Leistungen der Stadt an den Zirkus gibt es nicht“, stellt Gorgs klar. Die Stadt hoffe nun auf eine „baldige Wendung zum Guten“. Was das heißt? „Unser Ziel ist und bleibt die Abreise des Zirkus, denn nach wie vor ist der Zustand unrechtmäßig.“ Zurzeit drücke die Stadt mehrere Augen zu. „Niemand will die Menschen und Tiere unversorgt lassen — erst recht nicht zur Weihnachtszeit“, sagt Gorgs. Dennoch werde auch Kritik an dem Unterfangen geäußert. „Mitleid kann schnell in Verärgerung umschlagen, wenn es keine Fortschritte gibt.“

Ein Blick ins Internet nährt die Hoffnung der Stadt auf eine zügige Abreise des Zirkus: Da wird darauf verwiesen, dass ein gebrauchtes Zelt — Kosten: 30 000 Euro — zur Verfügung stehe, nur 6000 Euro fehlten noch. „Heiligabend soll das neue Zelt stehen“, heißt es im Netz. Dass die Artisten dann in Osterath auftreten, ist unwahrscheinlich. „Zuvor müsste die Bauaufsicht das neue Zelt abnehmen, und es müsste zudem eine neue Spielgenehmigung erteilt werden“, sagt Gorgs. vlo