Stadtspitze will keine WM-Arena aufbauen
Bürgermeister Spindler lehnt Public Viewing als städtische Initiative ab.
Meerbusch. Nach Überzeugung der Stadtverwaltung soll es während der Fußball-Weltmeisterschaft, die vom 12. Juni bis 13. Juli in Brasilien ausgetragen wird, keine von der Stadt finanzierten oder geförderten Public-Viewing-Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen geben.
Das Thema sei bereits mehrfach diskutiert worden, erstmals zur Fußballweltmeisterschaft 2006, beantwortet Bürgermeister Dieter Spindler eine Anfrage des jugendpolitischen Sprechers der UWG, Sören Draft. Damals scheiterte die Idee unter anderem an den rigiden Beschränkungen des Fußball-Weltverbandes Fifa, die nur offiziell autorisierte WM-Sponsoren zuließ. Damit waren die Kosten zu hoch.
„Gewerbliche Public-Viewing-Anbieter erwarten zudem, dass die Kommunen ihnen zentrale, innerstädtische Plätze zur Verfügung stellen, und das über die gesamte Turnierzeit“, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs. Eine vierwöchige Blockierung — zum Beispiel des Dr.-Franz-Schütz-Platzes in Büderich — sei aber niemandem zuzumuten.
Das städtische Stadion Am Eisenbrand wird in der Verwaltung auch wegen seiner Ortsrandlage kritisch gesehen. Hinzu komme beim Public Viewing ein erheblicher Aufwand — für die Bereitstellung von Sicherheits- und Betreuungspersonal, von Parkplätzen, für Verkehrsregelung und Entsorgung. Dies, so Spindler, sei in Meerbusch wirtschaftlich nicht abzubilden.
Ein weiterer triftiger Grund für die Stadt, sich nicht selbst als Public-Viewing-Veranstalter zu versuchen, liegt laut Stadtsprecher Michael Gorgs auf der Hand. „Die WM und die Übertragung der Spiele ist für unsere Gastronomie eine willkommene Gelegenheit, zusätzliche Einnahmen zu generieren. Das sollte die Kommune nicht mit einem aus Steuergeldern finanzierten Konkurrenzangebot durchkreuzen.“