TSV Meerbusch will neue Spielstätte bauen
Verein benötigt im Falle eines Aufstiegs in die Regionalliga mehr Zuschauerplätze. Erste Gespräche mit der Stadt gab es bereits.
Ein Jahr nach der Fusion der beiden Vereine TUS Bösinghoven und ASV Lank strebt Vereinspräsident Johannes Peters nach neuen Zielen: Er hält mittelfristig den Bau eines neuen regionalligatauglichen Fußballstadions in Meerbusch für notwendig. „Wenn unsere Mannschaft von der Oberliga in die Regionalliga aufsteigen sollte, würden wir uns zwar mit der Meisterschale rühmen können, aber wir könnten nicht aufsteigen. Dafür reichen die Kapazitäten nicht“, sagt Peters. 500 000 Euro wären für ein kleines Stadion zu investieren — dazu gehören eine 500 Zuschauer fassende Tribüne und der eigentliche Platz. Es gibt zwei Optionen: Entweder findet der TSV eine geeignete Fläche auf Meerbuscher Stadtgebiet oder er baut neben der vorhandenen Anlage in Lank aus.
Johannes Peters, Vorsitzender
Erste Gespräche mit der Stadtverwaltung haben stattgefunden. Vor wenigen Wochen trafen sich Johannes Peters, sein Sohn Christoph Peters als TSV Fußballobmann sowie Architekt Jens Rökendt mit dem Technischen Beigeordneten Michael Assenmacher und Leo Jürgens (CDU) als stellvertretendem Bürgermeister. Die Verwaltung hat dort betont, dass es aus dem städtischen Haushalt keinen Zuschuss geben könne. Der Verein müsste das Projekt demnach also selbst finanzieren. Der TSV Meerbusch hat jetzt ein Infrastrukturteam gegründet, das den Stadionbau vorantreiben soll. Vereinschef Johannes Peters sagt: „Jetzt ist eigentlich in der Niedrigzinsphase ein guter Zeitpunkt. Wir müssten den Bau über die NRW-Bank finanzieren.“ Diese Investition müsse sich dann aber durch Einnahmen refinanzieren.
Derzeit hat der fusionierte Verein zwei Kunstrasenplätze und einen Naturrasenplatz, verteilt auf die Standorte Bösinghoven und Lank. 30 Mannschaften spielen beim TSV Meerbusch. „Wir bräuchten mindestens einen weiteren Platz, aber besser gleich ein Stadion“, sagt Johannes Peters. „Am besten positioniert man das Stadion auf dem freien Land oder in einem Gewerbegebiet. Wir haben so viel leerstehendes Gewerbe. Da wo Platz ist oder man Krach machen kann. Wenn man von Lank Richtung Gellep-Stratum fährt, gibt es so viel freies Land, das ist aber nicht städtisch, das müsste gekauft werden.“
Die Alternative wäre aus seiner Sicht, die Platzanlage in Lank aufzurüsten: „Es gibt einen noch immer gültigen Bebauungsplan direkt an den vorhandenen Anlagen.“ Diese Anlage läge nördlich des Tennisplatzes. „Der Bebauungsplan 113 aus dem Jahr 1982/1983 sieht vor, dass dort Platz für zwei Sportstätten ist“, sagt Peters. Derzeit habe die Stadt das Areal am Lanker Platz an einen Landwirt verpachtet. „Aber das sind gültige Bebauungspläne, und darauf werden wir uns auch stützen.“ Dezernent Michael Assenmacher habe empfohlen, sich auf diese Flächen zu konzentrieren, sagt Peters mit Verweis auf entsprechende Gesprächsnotizen. Eine Verlegung der ganzen Anlage in Richtung Krefelder Stadtgrenze benötige bis zu zehn Jahre Zeit. Dort seien zudem Klagen der Naturschützer zu erwarten.
Die Anforderungen für ein Regionalligastadion hat der Verein schon aufgeschlüsselt: 500 Sitzplätze auf einer Tribüne, 30 separate Sitzplätze für Journalisten, zwei getrennte Zugänge, Toiletten für Damen und Herren. „Bei der Tribüne könnten wir viel in Eigenleistung bauen“, zeigt sich Johannes Peters zuversichtlich. Der Architekt ist gerade damit beschäftigt, zeichnerisch die Anlage zu planen.
Wie dringlich der Bau eines neuen Stadions wird, wird auch durch die sportliche Entwicklung der ersten Mannschaft bestimmt: Bisher reichen die Kapazitäten noch voll aus. Stand jetzt sind in der Oberliga die Zuschauerzahlen noch nicht so, wie sich Peters das vorstellt: „Eigentlich haben wir viel zu wenig Besucher, das ist eine meiner Sorgen. Wenn 100 bis 150 kommen, dann ist das zu wenig. Das muss verdoppelt werden. Da bin ich enttäuscht.“ Ein Grund ist nach Meinung von Peters die Zuschauerfreundlichkeit der jetzigen Anlage in Lank. „Wenn es draußen kalt ist und man nicht sitzen kann, dann reizt es nicht. Man muss heute einem Zuschauer bei Oberliga und Regionalliga etwas bieten. In Bösinghoven hatten wir ein paar Zuschauer mehr, aber das lag am schnuckeligen kleinen Stadion.“