Verkehr in Büderich soll besser fließen

Autofahrer in Meerbusch kennen die Verkehrsstaus auf der Düsseldorfer Straße nur zu gut. Die Stadtverwaltung will nun reagieren.

Foto: Ulli Dackweiler

Auf diese Nachricht haben viele Autofahrer gewartet: Die Stadtverwaltung will den Verkehrsfluss auf der Düsseldorfer Straße optimieren. Mit kleinen Maßnahmen soll das Problem der Dauerstaus jetzt angegangen werden. In der Sitzung des Bauausschusses, die morgen um 17 Uhr im Bürgerhaus, Wittenberger Straße 21 in Lank, stattfindet, sollen die Politiker darüber entscheiden, die Ampelanlage Düsseldorfer Straße/Anton-Holtz-Straße temporär abzuschalten — das ist eine jener Ampeln, an denen Autofahrer häufig halten müssen.

Autofahrer im Meerbuscher Berufsverkehr kennen die Problematik: Von der Ampel in Höhe Haus Meer im Norden Büderichs bis zur Kreuzung Neusser Straße/Am Junkersstrauch im Süden dauert es bei starker Stauung nicht selten 15 Autofahrminuten. Bei normalem Verkehrsfluss kalkulieren Navigationssysteme für die 3,4 Kilometer lange Strecke nur acht Minuten. Sieben Minuten mehr Fahrzeit für Hin- und Rückfahrt — bei 220 Arbeitstagen pro Jahr und 45 Berufsjahren bedeutet das eine Summe von insgesamt 96,25 Tagen, die der Autofahrer im Durchschnitt vor Ampeln an der Düsseldorfer Straße verbringt. Mehrfach schon war die Grüne Welle in Meerbusch Thema, immer wieder hat der Bauausschuss einen besseren Verkehrsfluss gefordert. Laut Stadtverwaltung würde dies aber 100 000 Euro kosten, der Erfolg würde wegen der geringen Knotenpunktabstände gering ausfallen.

Zwei Änderungen stehen jetzt an, die den Verkehrsfluss verbessern könnten. Der am Vormittag bereits praktizierte „100-Sekunden-Umlauf“ soll auf die Spitzenlasten am Nachmittag ausgedehnt werden. Als Umlauf wird die Zeit zwischen dem Beginn einer Grünphase und der nächsten Grünphase bezeichnet. Wie die Stadt in einer Unterlage für den morgigen Bauausschuss mitteilt, hat der Landesbetrieb Straßenbau zugesichert, den verbesserten Umlauf nun umzusetzen.

Einen gewichtigen Grund für die Dauerstaus sieht die Verwaltung auch in der Einmündung Düsseldorfer Straße 77 und dem Deutschen Eck. „Der Bereich des Deutschen Ecks/Vitalzentrum kristallisiere sich als besonders kritisch heraus“, heißt es in einer Verwaltungsvorlage für den morgigen Ausschuss. Die Ampelanlage an der Stichstraße Düsseldorfer Straße 77 ist laut Stadt nicht in die Grüne Welle eingebunden. Eine weitere Bremse sei die Querungshilfe vor dem DM-Markt sowie die Ampelanlage Anton-Holtz-Straße, an der es in Fahrtrichtung Düsseldorf immer wieder zu Rückstaus komme.

Die Stadtverwaltung hat sich jetzt mit der Kreispolizeibehörde zusammengesetzt. Wegen der derzeit auf der Anton-Holtz-Straße eingerichteten Baustelle mit Einbahnstraßenregelung schlägt die Verwaltung einen Verkehrsversuch vor: Die Ampelanlage Anton-Holz-Straße soll abgeschaltet werden, auf der Anton-Holtz-Straße soll für den Pkw-Verkehr eine Einbahnstraße in Fahrtrichtung Karl-Arnold-Straße eingerichtet werden. Der Radverkehr würde mit den üblichen Regelungen gegen die Einbahnrichtung fahren dürfen. Der Schulweg könnte laut Stadt über die Mittelinsel der Ampelanlage als Querungshilfe ohne den in Fahrtrichtung Büderich-Mitte abbiegenden Verkehr der Anton-Holz-Straße weiterhin sicher abgewickelt werden, glaubt die Stadt. „Der Verkehrsversuch würde durch die Straßenverkehrsbehörde und die Polizei fachlich begleitet und es könnte ermittelt werden, in wie weit sich hierdurch eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit erzielen ließe.“ Nach Abschluss des Versuchs im Mai und Juni 2016 soll dann entschieden werden, ob die Maßnahme dauerhaft umgesetzt wird.