Vom Rand in den Mittelpunkt

Kultur: Drei Künstler zeigen ihre Arbeiten im Golfpark.

Büderich. "3x3, das ist nicht einfach nur neun", eröffnete Matt Druyen die gleichnamige aktuelle Ausstellung in der Scheune des Golfparks. Vielmehr sei das Gezeigte eine mutige Reduzierung dreier Künstler, jeweils Werke der Neuorientierung zu zeigen, der Formatänderung oder Bewegung - kontinuierlich oder auch sprunghaft. "Ein emotionaler und kritischer Zwischenbericht und auch zukunftsgerichtete Nabelschau", so Druyen.

Druyen selbst studierte Objektdesign und nach Direktion einer großem Werbeagentur und der Tätigkeit bei Luigi Colani in den 1980er Jahren arbeitete der Niederrheiner freiberuflich als Kommunikationsberater. Er wurde schon mal für von ihm kreierten innovativen Gesichtsschmuck ausgezeichnet. Seine "Fragmente" betitelt er als "Randerscheinungen", aus dem Mittelpunkt gerückt, fast übersehen, erdrückt, auffällig und unauffällig. "Als flüchtiger Beobachter bewege ich mich mit Neugier in meiner eigenen Welt und den vielen fremden Welten."

Heide Benser fotografiert "mit Geheimnis". Ihre drei digitalen Wolkenaufnahmen "Loslösung" und "Aufbruch I und II" sind nicht nachbearbeitet und echter Fotodruck, wie sie betont. Die Thematik ist neu, so wie ihre derzeitige Lebensstation. "Sekunden der Veränderung" prägten Bildnisse und Privates. Vorher arbeitete die Hückeswagenerin mit Abschluss der Fotografen-Meisterschule in Düsseldorf ausschließlich mit Menschen, bereiste Asien und Amerika.

Autodidaktin Belkis Kosche schließlich kam über die Collage zur "spontan freien Malerei, die im Wesentlichen aus der Farbe, der Bewegung und der Szene lebt". Die in Istanbul geborene Kunstschaffende hat sich nach dem Kontakt zum Künstlerkreis Ratingen in vielen kleinen Schritten weitergebildet, wie sie sagt. Zu ihren eher thematisch gebundenen Arbeiten gibt sie ungern Kommentare, damit sich der Betrachter eigene Imaginationsräume schaffen kann. Premiere ihrer Beschäftigung hat in Büderich die bemalte Leinwandrolle.

"Kompliziert, reizvoll und herausfordend" sei das Malen des Riesenformates, insbesondere nach körperlicher Einschränkung durch einen Skiunfall. Eine große Überraschung das spätere Hängen. Nur nach Bauchgefühl entscheidet sie, ob ein Bild Öffentlichkeitsreife hat. mz