1400 Schützen beim Festumzug

Das Königspaar ließ sich am Sonntag beim Frühkonzert, Festumzug und Königsball feiern.

Foto: Lothar Berns

Grevenbroich. So viel steht fest: Das Wetter hätte vor allem gestern besser sein können. Doch von Regen und Gewitter haben sich die rund 1400 gemeldeten Schützen und Musiker nicht beeindrucken lassen. Sie feierten bei Frühkonzert, Festumzug und dem Königsball im Festzelt — auch wenn sie zwischendurch ein paar Regentropfen abbekamen. Im Mittelpunkt des Schützenfestes steht das Königspaar Susanne und Dominik Wegener, für die mit dem Fest ein Lebenstraum in Erfüllung geht. „Die vielen Schützen, der Aufmarsch zur Serenade — das hat uns ganz schön geflasht. Mein Puls ging in die Höhe“, erzählte König Dominik Wegener (45) gestern beim Frühkonzert im Zelt, bei dem die Musiker des Tambourkorps Elsen-Fürth und die des Vereins „Frohsinn Norf“ spielten.

Foto: Lothar Berns

Der König — ein Jäger — teilt die Freude mit seiner Frau Susanne (42) und zeigte sich ähnlich wie Präsident Peter Cremerius beeindruckt von der großen Zahl der Nachwuchsschützen, die gestern Mittag bei der Ehrung des Edelknabenkönigs Ben Langen und des Jugendschützenkönigs Leonard Broll im Mittelpunkt standen. „Wir legen großen Wert auf die Nachwuchsförderung im Verein. Bei den Edelknaben, den Jugendschützen und der sogenannten Dritten Abteilung zählen wir inzwischen 42 junge Schützen. Ein Teil wird bald einen eigenen Zug gründen“, erzählte Präsident Cremerius, der besonders die Arbeit der Jugendbeauftragten Ulrich Herlitz und Axel Holzhausen würdigte. „Die jungen Schützen sind unsere Zukunft. Ich freue mich, wenn sie eines Tages in unsere Fußstapfen treten“, ergänzte König Dominik Wegener anerkennend, nachdem einer der jungen Schützen mit jugendlicher Stimme durch das Mikrofon ein „Hoch auf den Hofstaat und das Regiment“ verkündete und einen gewaltigen Applaus erntete.

Peter Cremerius spricht mit Blick auf den Fackelzug, bei dem die Schützen am Samstagabend insgesamt elf Großfackeln auf die Straße brachten, von einem „Besucherrekord“. Noch nie habe er so viele Zuschauer am Straßenrand gesehen, die das Spektakel verfolgten, sagte er. Zudem lobte der Präsident die gute Zusammenarbeit mit der Stadt um Bürgermeister Klaus Krützen, mit der Polizei, mit dem Jugendamt und anderen Kräften, die während des Festes für Sicherheit und Ordnung sorgen. Bis gestern Abend hat es keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben, was wohl auch auf das vor wenigen Jahren durchgesetzte Flaschenverbot auf dem Festplatz zurückzuführen ist. Seitdem — so berichtet der Vorstand — sei auch die Zahl der Gewalttaten am Rande des Schützenfestes deutlich zurückgegangen.

Die meisten Schützen und Besucher feierten friedlich, vor allem auf der Kirmes ging es rund. „Die kommt in diesem Jahr sehr gut an. Mein Dank gilt daher auch dem Grevenbroicher Marktmeister Stefan Beckers“, betonte Präsident Peter Cremerius. Gerade am Samstagabend war mächtig was los auf dem Rummel — tausende Besucher tummelten sich auf dem Festplatz und testeten die insgesamt 53 Fahrgeschäfte und Buden mit ihrem Angebot an süßen und herzhaften Kirmes-Spezialitäten aus.

Auch der Bürgerball im Festzelt ist gut angekommen — mehrere hundert Grevenbroicher feierten ausgelassen bei Musik der Band „San Fernando Allstars“, die ihrem Publikum bis in den späten Abend ordentlich einheizte. „Die Stimmung war großartig. Besser hätte es nicht sein können“, sagt Peter Cremerius und zieht eine durchweg positive Bilanz. Dieselbe Live-Band brachte das Zelt an der Graf-Kessel-Straße auch gestern Abend mit ihrer Cover-Musik zum „beben“: Wieder ließen es dort viele hundert Besucher krachen.