Die Schützen feiern ihr Königspaar
Das neue Königspaar Christoph I. und Petra Napp-Saarbourg erlebten einen tollen Krönungsball in der festlich geschmückten Stadthalle.
Neuss. Erleichtert, erschöpft und einfach glücklich. Diesen Eindruck machte der neue Neusser Schützenkönig Christoph Napp-Saarbourg als er am Samstagabend mit seiner Frau Petra die festlich geschmückte Stadthalle betrat. Zuvor hatten ihn die Chargierten aller Korps mit dem Krönungszug vom Zeughaus zur Stadthalle geleitet. Dort stand das Korps der Schützenlust, dem der neue König als Oberleutnant des Zuges „Dropjänger“ angehört, Spalier für Königspaar und Hofstaat.
Bundesgesundheitsminister und Schützenfreund Hermann Gröhe wünschte dem neuen Königspaar erst einmal eine rauschende Ballnacht und einen „wunderbaren Start” in das Königsjahr. Mit dem Krönungsball geht zwar das Schützenfest 2016 zu Ende, lange hin ist das nächste jedoch nicht. Genau gezählt hat Schützenpräsident Thomas Nickel: „Es sind noch genau 356 Tage, 15 Stunden und 36 Minuten bis zum nächsten Schützenfest“, sagte er in seiner Eröffnungsrede. Die Laudatio auf den neuen König hielt Komiteemitglied Martin Flecken. Das hatte er dem neuen König schon bei der ersten Bewerbung 2013 versprochen. Flecken hob er vor allem die vielen Ehrenämter hervor, die Napp-Saarbourg bekleidet und von denen die meisten seine Verbundenheit zur Stadt Neuss ausdrücken, wie der Vorsitz der Heimatfreunde und Zukunftsinitiative Neuss. Kein gebürtiger Neusser — knapp dran vorbei: Büdericher — aber im Herzen ganz sicher einer.
Das gilt genauso für den Hohen Reitersieger Burkhard Witte. Der gebürtige Korschenbroicher hat schon seit Langem seine Heimat in Kaarst. Auf Pferd Raphaleo gelang ihm am Dienstag etwas, das einmalig ist in der Geschichte des Neusser Reiterkorps: Der Diplom-Ingenieur ist bereits zum zweiten Mal Hoher Reitersieger und setzte sich gegen fünf Mitbewerber durch. Auch Ehefrau Gitta freute sich auf die zweite Amtszeit.
Im Saal der Stadthalle flackerten die Kerzen in den silbernen Leuchtern auf den langen Tischreihen. In der Mitte der Bühne saßen das Schützenkönigs- und Reitersiegerpaar auf ihren rot bezogenen Thronen umringt von den jungen Damen des Hofstaates mit ihren Tanzherren, sowie den Chargierten und dem Komitee mit ihren Damen. Eine Ehre, die wirklich nur Majestäten gebührt. So hat sich ein „normaler“ Schütze unerlaubterweise dort kurz niedergelassen, während die Paare tanzten und kassierte sofort 100 Euro Strafe. Nach der Königsrede mit anschließender Proklamation und Inthronisation, folgte die große Gratulationscour sowie die Eröffnungstänze der Majestäten. Das Königspaar hatte sich dazu „Love is in the Air“ gewünscht.
Bürgermeister Reiner Breuer wünscht dem König Durchhaltevermögen für das kommende Jahr, hat aber keine Zweifel, dass der neue König dieses gut überstehen wird: „Mit seiner Apotheke ist er bestens präpariert”. Gute Tipps könnte er sich von seinem Vorgänger Gerd Philipp Sassenrath holen. Der bilanzierte knapp: „Wenn die schönen Neusserinnen zum Umzug winken, hat sich das anstrengende, aber einzigartige Jahr schon gelohnt.“