100 000 Besucher stehen „total“ auf Kaarst
Die 18. Auflage von „Kaarst total“ erreichte die tolle Besucherzahl vom Vorjahr.
Kaarst. Auf den drei großen Bühnen fehlten erstmals aus Kostengründen die ganz großen Namen als „Zugpferde“. Trotzdem war „Kaarst total“ einmal mehr ein Erfolg. „Wir liegen bei den Besucherzahlen wieder auf Vorjahresniveau“, freute sich gestern Kulturbereichsleiter und Mitorganisator Dieter Güsgen, über den nicht selbstverständlichen Zuspruch: Zur 18. Ausgabe dieses Stadtfestes kamen demnach rund 100 000 Menschen.
Sonst fehlte aber nichts. Im Gegenteil: Es gab so viel zu entdecken und erleben, dass man als Besucher Prioritäten setzen musste. Sehr groß war das Angebot auch für Kinder. Und ein Projekt ließ Kaarst als sympathische Stadt erscheinen: Auf der „8. Handwerkermeile“ auf der Maubisstraße bauten ortsansässige Handwerksfirmen einen Ort der Begegnung. Dieser Pavillon wurde gestern zwar erst einmal wieder demontiert, er soll aber irgendwo an zentraler Stelle im Ort auf Dauer seinen Platz als Treffpunkt bekommen. Wo genau, ist derzeit offen.
Als „Kaarst total“ am Samstag um 15 Uhr auf der Sparkassenbühne vor dem Rathaus offiziell eröffnet wurde, standen schon viele begeisterte Menschen davor. Besucher, die wegen „Rod Mason & his Hot Five“ gekommen waren und die begeistert mitgingen. Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus schlug wenig später das 50-Liter-Fass an, sie brauchte dafür vier Schläge mit dem wuchtigen Holzhammer: „Ich erklärte ,Kaarst total’ hiermit für eröffnet und wünsche Ihnen sehr viel Freude“, erklärte die Bürgermeisterin. Im Schlepptau hatte sie Schirmherrn Jürgen Steinmetz, Kaarster Bürger und Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein sowie den Landtagsabgeordneten Lutz Lienenkämper, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Kreisdirektor Dirk Brügge — und Schützenkönig Willi Keller. Ihm räumte man einen kleinen Werbeblock für die fünf Euro teure Krawattennadel ein, die zugunsten des Lukaskindergartens in Holzbüttgen verkauft wurde.
Uschi Baum begleitete drei Flüchtlings-Mädchen aus Syrien: „Sie gestalten eine der Planken des Pavillons, der auf der Handwerkermeile entsteht“, erklärte Baum. Schreinermeister Sascha Hermans und Schlossermeister Matthias Schmitz gehörten zu den Unternehmen, die Manpower für das Projekt bereitstellten.
Die drei „Epi-Zentren“ von „Kaarst total“ waren wieder die Sparkassen-, die Hügen-Timmermanns- und die Moll-Bühne. Insgesamt traten dort 50 Formationen mit zusammen rund 500 Musikern auf, nicht wenige von ihnen stammen aus Kaarst wie Christian Otte, der den Kaarst-total-Song sang. Ein Teil der Matthias-Claudius-Straße war fest in der Hand der SG Kaarst. Gut 300 Menschen beteiligten sich am drei Kilometer langen Kaarst-total-Lauf. Fabian Schmidt (27) war mit neun Minuten und 47 Sekunden der Schnellste. Die schnellste Läuferin war die 20-jährige Julia Borck.
Inmitten der vielen Menschen einfach mal abzutauchen, das war an einem Becken der Tauchabteilung der SG Kaarst möglich: Viele Besucher dürften zum ersten Mal unter Wasser geatmet haben — mit Pressluft, versteht sich. Was Sven Ladeck vom Pfarrgemeinderat aufgefallen war: „Das Angebot, in der Pfarrkirche eine Kerze anzuzünden und einen Moment in Ruhe zu verweilen, wird sehr gut angenommen.“ Mit Ruhe hatten die Jüngsten nichts am Hut. Kein Wunder, war das Angebot für sie doch riesengroß, es reichte vom Trampolin über mehrere Karussells bis hin zum Auftritt von Volker Rosin.