8000 Raser 2016 auf A 57-Brücke geblitzt

Im vergangenen Jahr wurden bei Nievenheim so viele Temposünder wie noch nie erwischt.

Foto: Büntig

Dormagen. Es ist ein Versprechen, dass Autofahrer, die es mit der Einhaltung der erlaubten Geschwindigkeit nicht so genau nehmen, durchaus als Drohung auffassen dürfen: „Wir kontrollieren weiterhin, so lange dort die Baustelle ist“, sagt Marcel Fiebig, Pressesprecher des Polizeipräsidiums in Düsseldorf. Im vergangenen Jahr tat dies der Verkehrsdienst der Autobahnpolizei im Bereich der A 57-Brückenbaustelle so häufig wie noch nie und erwischte bei den 39 Messeinsätzen die Rekordzahl von 8799 Autofahrern, die sich nicht an die Höchstgeschwindigkeit von Tempo 80 gehalten haben. Zum Vergleich: In 2015 war die Polizei nur 14 Mal auf der Autobahnraststätte Nievenheim (Fahrtrichtung Neuss — Köln) vor Ort und blitzte dabei 3412 Autofahrer.

Bei den letztes Jahr ermittelten 8799 Geschwindigkeitsverstößen sind mindestens Verwarngelder fällig. 422 von ihnen fuhren mit 40 Kilometern zu schnell oder mehr am Tempoblitzer vorbei, diese Autofahrer werden mit einem Fahrverbot und Punkten in Flensburg bedacht. Unrühmliche Spitzenpositionen nehmen jene neun Autofahrer ein, die 70 Kilometer pro Stunde oder mehr zu schnell waren. Sie erwartet eine Geldbuße von 600 Euro, ein dreimonatiges Fahrverbot und zwei Punkte in der Flensburger Verkehrsünderkartei.

Die Verwarn- und Bußgelder der 8799 Sünder fließen in die Kasse des Rhein-Kreises Neuss ein, „weil die A 57-Brücke zu der Gemarkung des Kreises gehört“, erklärt Polizeisprecher Marcel Fiebig. Wie viel das letztlich ausmacht, kann beim Rhein-Kreis niemand genau sagen. „Es gibt einen Topf, in den alle diese Gelder fließen, nicht nur aus dem Bereich Verkehr, sondern auch aus Umwelt, Schule, Soziales und anderen“, sagt Rhein-Kreis-Pressesprecher Reinhold Jung. Ein Indiz für den Einfluss der Tempokontrollen an der Brücke gab es schon im Jahr 2012, als die Bußgeld-Einnahmen von 2,27 auf 2,57 Millionen Euro stiegen. Im vergangenen Jahr lagen sie bei drei Millionen.