Abriss des Parkhotels: Politiker sorgen sich um das Stadtbild

CDU-Vertreter schlagen vor, dass die Fassade erhalten bleiben soll.

Foto: L. Berns

Neuss. Wenn es um das alte Parkhotel an der Further Straße 21 geht, spricht Thomas Kaumanns von einer „vertrackten Situation“. Natürlich müsse eine zukunftsfähige Lösung für das Gebäude gefunden werden, doch die Pläne eines auswärtigen Investors stimmen den CDU-Stadtverordneten nicht zufrieden. Der plant, zwischen der Further Straße und der hinten angrenzenden Katharina-Braeckeler-Straße 65 Wohneinheiten neu zu errichten. Das würde jedoch den Abriss des als baufällig eingestuften alten Hotels bedeuten, das zuletzt als Privatschule genutzt wurde und seit Jahren leer steht. Zusammen mit der Wahlkreisbeauftragten Natalie Panitz (CDU) stellt Thomas Kaumanns nun klar, dass es einen solchen Abbruch nicht geben dürfe.

Die CDU-Politiker möchten das Stadtbild in der Nordstadt erhalten. Die ehemalige Privatschule sei, so wörtlich, ein „historisch bedeutendes Haus“, das nicht einfach so abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden dürfe. Kaumanns und Panitz schlagen vor, dass die Fassade erhalten bleiben soll.

Planungsdezernent Christoph Hölters bestätigt, dass so etwas durchaus auf dem Verhandlungsweg erreicht werden kann, allerdings wären dann die finanziellen Auswirkungen zu klären. Die alte Privatschule sei „ewig in der Vermarktung“ und etliche Interessenten seien letztlich deswegen ausgestiegen, sagt er.

Mitunter ist es Hausbesitzern selbst ein Anliegen, alte Fassaden zu erhalten. Manchmal regelt die Stadt auch solche Fragen durch Auflagen. Die Düsseldorfer Investoren, die die alte Werhahn-Villa an der Elisenstraße abreißen wollen, um dort neue Wohnhäuser zu errichten, wurden etwa zu einer Fassadengestaltung verpflichtet, in der, so Hölters, „sich das Alte widerspiegelt“.

Das Gebäude der ehemaligen Privatschule ist nach Hölters Angaben „durchgeprüft“: Das Haus wurde so oft umgebaut und verändert, dass es bauhistorisch als nicht denkmalwert einzustufen sei. Das sieht Kaumanns etwas anders.