Anfang Mai beginnt die Kanalerneuerung in Kapellen
Das Bauvorhaben kostet etwa 2,1 Millionen Euro.
Grevenbroich. Eine Weltkriegs-Bombe hat bisher nur zwei Mal Bauprojekte von Uwe Bors, Abteilungsleiter bei den Wirtschaftsbetrieben Grevenbroich (WGV), verzögert. Auch bei der Kanalerneuerung an der Friedrichstraße in Kapellen, die am Montag, 4. Mai, beginnt, kann Bors einen solchen Fund nicht ausschließen: „Doch vielleicht haben wir Glück“, sagt der 59-Jährige.
Rund 2,1 Millionen Euro kosten die neuen, fast drei Mal so breiten Kanalrohre und die Straßensanierung. Die Leitungen werden bis Anfang Dezember auf einer Länge von 500 Metern verlegt. Rund 180 Anschlüsse werden insgesamt miteinbezogen. Damit ist das Bauvorhaben eines der teuersten und größten in diesem Jahr für Grevenbroich. „Die alten Rohre stammen noch aus dem Jahr 1966, sie haben lediglich einen Innendurchmesser von 90 Zentimetern und genügen nicht mehr den rechtlichen Anforderungen“, erläutert der Abteilungsleiter. Das haben Anwohner bereits gespürt: Nach starkem Regen waren oftmals die Keller überflutet. Speziell für Kapellen wurden 250 Betonrohre mit einer Länge von zwei Metern angefertigt: „Auf deren Produktion haben wir gewartet“, sagt Uwe Bors. Die kürzeren Rohre würden einen Zeitvorteil bringen, da sie schneller und mit kleineren Baugeräten zu verlegen sind.
Das Bauvorhaben an der Friedrichstraße ist in zwei Abschnitte unterteilt: Der erste — an der Friedrichstraße von der Einmündung Kurze Straße bis zur Einmündung Rilkestraße — soll bis 17. Juli dauern. Danach wird die Fahrbahndecke bis Freitag, 7. August, instand gesetzt.
Zum Kapellener Schützenfest von Donnerstag, 4., bis Dienstag, 9. Juni, pausiert die Wanderbaustelle: „Damit die Feierlichkeiten und die Paraden nicht gestört werden, werden die aufgebrochenen Straßen provisorisch so geschlossen, dass sie wieder zu nutzen sind“, erläutert der Abteilungsleiter. „Wir sind froh, dass wir unser Schützenfest ohne Störungen feiern können. Die Details werden wir noch klären“, sagt Edmund Feuster, Präsident der 600 aktiven Kapellener Bürgerschützen.
Wäre es nicht billiger gewesen, die Baustelle nach dem Fest zu beginnen? „Später hätten wir nicht anfangen können“, erläutert Uwe Bors. Sonst wäre der Abschluss bis Anfang Dezember nicht möglich gewesen, denn: „Nach den Kanalrohren werden die Straßen instandgesetzt — und dabei seien auch Frost- und Kälteperioden zu berücksichtigen.
Am Montag, 10. August, startet der zweite Bauabschnitt von der Einmündung Rilkestraße bis zur Einmündung „Auf dem Mergendahl“. Bis 15. Oktober werden zunächst die Rohre verlegt. Im Dichterviertel sollen die Häuser für Anwohner erreichbar bleiben; der Durchgangsverkehr wird über die Straßen „Auf dem Mergendahl“, „Auf den hundert Morgen“ und Talstraße umgeleitet.