Anwohner rätseln über Spielplatz im Neubaugebiet
Spielgeräte gibt es auf der Anlage in Kapellen kaum. Der Bauprojektleiter erklärt, dass das so gewollt sei.
Kapellen. Die metallfarbenen Kugeln erinnern an Mini-Raumschiffe, die aus dem Weltall gerade mitten im Kapellener Neubaugebiet gelandet sind. Nur — es handelt sich um einen Spielplatz. Rutsche & Co.? Fehlanzeige. Im Neubaugebiet Kapellen ist jede Menge Fantasie gefragt, denn am besten denken sich die jungen Besucher des an der Straße „Am Lerchensporn“ gelegenen neuen Platzes die Spielgeräte gleich mit. Lediglich ein Schild weist daraufhin, dass die Kugeln ein Gerät zum Spielen sein sollen.
Der neue Platz sorgt daher für Diskussionen und Rätselraten. „Was sollen Kinder mit diesen Geräten? Das ist doch kein Spielplatz, mit dem noch stehenden Absperrzaun sieht das eher wie ein Jugendknast aus“, sagt Anwohner Sven Sawatzki. Seit etwa anderthalb Jahren wohnt die Familie mit zwei heute fünf Jahre alten Kindern im zweiten Bauabschnitt des Neubaugebiets. Sawatzki hatte sich schon auf einen Spielplatz in direkter Nähe seines Hauses gefreut. Und dann das.
Eigentlich ist an der Straße eine schöne Anlage entstanden — mit gepflasterten Wegen, großen freien Flächen, neuen Sitzbänken und mit Hecken und Bäumen rund um den Platz. Nur eben Spielgeräte fehlen mit Ausnahme eines sogenannten Wippers und der eingangs geschilderten Kugeln. „Das ist doch ein Witz“, sagt Sawatzki verärgert. Dabei ist das Neubaugebiet bekannt für seinen großen Spielplatz am Grüngürtel. „Außerdem haben wir im Baugebiet noch drei kleinere, schicke Plätze mit Sand und Geräten“, sagt Sawatzki.
Die Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft entwickelt das Baugebiet für die Stadt. Projektleiter Michael Stief weiß des Rätsels Lösung. „Es handelt sich bei der Anlage Am Lerchensporn sowie bei den anderen drei Plätzen um sogenannte Quartiersplätze, die alle anders ausgestattet werden und als öffentlicher Raum gedacht sind, wo sich Anwohner treffen können“.
Am Lerchensporn sei tatsächlich — im Gegensatz zu den anderen Flächen — kein Spielsand vorgesehen. „Der Platz ist als Treffpunkt für die Nachbarschaft gedacht. Denkbar ist etwa, dass sie dort Federball spielen oder sich Stühle mitbringen und Karten spielen“, sagt Stief.