Atmosphäre und Angebot der Innenstadt kommen gut an
Schüler der Janusz-Korczak-Gesamtschule führten die jüngste Besucherumfrage durch.
Neuss. 86 Prozent der Innenstadtbesucher sind „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ mit ihrem Aufenthalt in der City, 72 Prozent sind es auch mit der Einkaufsatmosphäre. Das hat die jüngste Besucherumfrage ergeben, die im Auftrag von Neuss-Marketing von Schülern der Janusz-Korczak-Gesamtschule durchgeführt worden ist. Die Jugendlichen haben dazu 700 Interviews geführt. Erfreulich für die Händler: 79 Prozent der Befragten gaben an, auch etwas kaufen zu wollen. Im Vorjahr waren es nur 68 Prozent. Allerdings hatten die Schüler dieses Jahr nur wenig junge Leute angetroffen, die erfahrungsgemäß weniger kaufen als ältere Menschen.
Weitere Erkenntnisse: 62 Prozent der Innenstadtbesucher gaben an, wegen eines Einkaufs in die Stadt gekommen zu sein. 13 Prozent nannten Essen als Hauptgrund, neun Prozent eine Verabredung.
„Die Zahlen sind ermutigend“, sagt Jürgen Sturm, Geschäftsführer von Neuss-Marketing. „Wir sind froh, wenn die Zahlen auf einem so guten Niveau bleiben. Denn die Konkurrenzsituation — insbesondere durch den Online-Handel und neue Vertriebsformen — wird nicht einfacher.“
Die Auswirkungen des Internet-Handels schlagen sich auch in der Umfrage nieder: Zwar betonen 87 Prozent, dass sie lieber in der Neusser City als im Internet einkaufen. 18 Prozent der Besucher gaben jedoch an, täglich oder mehrmals pro Woche online zu shoppen. Im Vorjahr waren es nur 17 Prozent. Bei den Jüngeren hat sich der Anteil sogar von rund einem Fünftel (2014) auf nun 25 Prozent erhöht. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Häufigkeit des Stadtbesuchs: 22 Prozent aller Befragten kommen deshalb seltener in die Innenstadt, von den kaufkräftigen 26- bis 50-Jährigen sogar ein Drittel.
Mehr als ein Drittel der Stadtgäste kommt von außerhalb in die Innenstadt, das sind zwei Prozentpunkte mehr als letztes Jahr und ist laut Neuss-Marketing „erneut ein Beleg dafür, dass die City eine gute Anziehungskraft auch für das Umland hat“.
Um auf verändertes Kaufverhalten zu reagieren, hält Jürgen Sturm den geplanten gemeinsamen Internet-Auftritt der Innenstadthändler unter dem Stichwort „Digitales Schaufenster“ für wichtig. „Kunden informieren sich heute vor dem Kauf erst über das Produkt und schauen dann, wo sie es bekommen.“ Wenn die Online-Suche sie auf einen Händler vor Ort hinweise, sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Ware dort auch gekauft werde. Das glaubt auch Christoph Napp-Saarbourg, Vorsitzender der Zukunftsinitiative Innenstadt Neuss (ZIN),. „Meist kaufen Leute Dinge online, weil sie nicht wissen, wo sie es vor Ort bekommen. Oder weil sie bestimmte Produkte schnell haben möchten“, sagt er. Das „Digitale Schaufenster“ helfe bei der Orientierung. Außerdem sei es schon jetzt in einigen Branchen möglich, dass auch niedergelassene Händler Waren innerhalb von wenigen Stunden oder einem Tag besorgen könnten.