Ausstellung in Neuss Kreis beleuchtet Geschichten portugiesischer Mitbürger

Rhein-Kreis · Den Rhein-Kreis Neuss und den portugiesischen Kreis Grandola verbindet eine langjährige Beziehung. Und doch ist die Einwanderungsgeschichte der Menschen weitgehend unbekannt. Wie der Rhein-Kreis das mit einer Ausstellung ändern wollte.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (Zweiter von links) begrüßte deutsche und portugiesische Gäste zur Ausstellung im Lichthof des Kreishauses Neuss. Foto: Rhein-Kreis Neuss

Foto: Rhein-Kreis Neuss/Wolfgang Walter

(jus) Vor 60 Jahren wurde zwischen Deutschland und Portugal ein Anwerbeabkommen geschlossen. Über die Einwanderung der 140 000 portugiesischen Gastarbeiter ist jedoch kaum etwas bekannt. Zumindest ist das der Eindruck von Kurator Nélson Pereira Pinto und Historikerin Anna-Katharina Glettenberg. Anlässlich des Jubiläums haben sie den in Deutschland lebenden Portugiesen, die in den 1960er- und 1970er-Jahren quasi unsichtbar gewesen seien, eine Ausstellung gewidmet. Diese war zuletzt auch im Lichthof des Kreishauses Neuss zu sehen. Denn auch der Rhein-Kreis schaut auf eine gemeinsame Geschichte mit dem Land zurück.

Genauer gesagt mit dem Kreis Grandola. Den portugiesischen Kreis und den Rhein-Kreis Neuss verbindet eine langjährige Beziehung. Nach dem Besuch einer Delegation in Grandola im vergangenen Jahr hatte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke zugesagt, die Ausstellung „60 Jahre portugiesische Gemeinde in Deutschland“ mit 19 Tafeln über die Einwanderungsgeschichte der portugiesischen Gastarbeiter in Neuss zu präsentieren.

Petrauschke begrüßte bei der Eröffnung der Schau die Kreistagsabgeordneten Angela Stein-Ulrich, Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, und Jakob Beyen, Vorsitzender des Kulturausschusses, genauso wie Anna-Katharina Glettenberg, Historikerin an der Universität Köln, sowie Nélson Pereira Pinto, Vorstandsmitglied der Reflexions- und Interventionsgruppe „Portugiesische Diaspora in Deutschland“. Auch Fátima Moebes Claudino, Assistentin der künftigen Generalkonsulin von Portugal in Düsseldorf, sowie portugiesische Mitbürgerinnen und Mitbürger aus dem Rhein-Kreis Neuss waren dazu gekommen.

Der Landrat dankte dem portugiesischen Generalkonsulat in Stuttgart dafür, die Exponate kurzfristig zur Verfügung gestellt zu haben und gab seiner Hoffnung darüber Ausdruck, dass die Tafeln ein Nachdenken über die mitunter leidvoll geprägte Einwanderungsgeschichte der portugiesischen Gastarbeitergeneration auslösen.

(jus)