Bahn schlägt Arbeitsgruppe zum Grevenbroicher Bahnhof vor
Grevenbroich. Der Grevenbroicher Bahnhof ist kein gutes Entrée in die Stadt, findet die Fraktion „Mein Grevenbroich“. In einem Brief hat sie sich an die Deutsche Bahn gewandt, um auf die Missstände hinzuweisen.
Seit Jahren habe der Bahnhof in Grevenbroich ein Imageproblem, sagt Fraktionschefin Martina Suermann. Auf Besucher, Pendler und Anwohner wirke er alles andere als einladend. Nachdem die Deutsche Bahn 2012 rund 300 000 Euro aus dem Umbauprogramm „Licht und Farbe“ investiert habe, sei Hoffnung auf eine nachhaltige Verbesserung der Situation aufgekeimt. „Gebracht“, sagt Suermann, „haben die Bemühungen allerdings nichts. Schon damals hätte klar sein müssen, dass das Aufhübschen des Gebäudes allein nicht ausreicht, um zu einem Ergebnis mit Langzeitwirkung zu kommen. Regelmäßige Kontrollen durch Sicherheitsdienste im Gebäude sowie tägliche Grundreinigungen hätten folgen müssen, damit die Investition nicht ins Leere läuft.“ Geschehen, sagt Suermann, sei in diese Richtung allerdings nichts.
Schon lange, heißt es, seien das Gebäude und der Wege zu den Gleisen deshalb in einem absolut inakzeptabelen Zustand. Die Bereiche seien stark verschmutzt und es rieche in unzumutbarer Weise nach menschlichen Exkrementen. Auch entlang der Gleise außerhalb des Bahnhofsgebietes lägen Massen von Müll, die beseitigt werden müssten.
In Ihrem Antwortschreiben, berichtet „Mein Grevenbroich“, zeige sie Deutsche Bahn grundsätzlich Verständnis für das Ansinnen der Fraktion, verweise aber auch darauf, dass Bahnhof und Bahnhofsvorplatz bei Ortsbegehungen ein ordentliches Erscheinungsbild abgegeben hätten. Auch auf regelmäßige Reinigungen werde hingewiesen.
„Diese Auffassung, können wir leider nicht teilen“, sagt Martina Suermann. „Pendler und Anwohner nehmen den Bahnhof und die Umgebung als Angstraum wahr. Aus deren Sicht lassen die Sauberkeit und der allgemeine Pflegezustand mehr als zu wünschen übrig.“
Die Bahn kontert: Erscheinungsbild und Image des Bahnhofs und des Bahnhofsumfelds seien nicht allein ein Problem der Bahn, sondern auch der Stadt, weil sich ein Großteil der Flächen in deren Besitz befinde oder aber die Verkehrssicherungspflicht bei der Kommune liege. Um die Probleme nachhaltig zu lösen, schlägt die Bahn vor, eine Arbeitsgruppe zu gründen, an der neben Vertretern der Stadt und der Bahn auch Vertreter der Landespolizei teilnehmen sollten.
„Wir begrüßen diesen Vorschlag ausdrücklich und empfehlen zudem die örtlichen Ratsvertreter aller Fraktionen und Vorstandsmitglieder der Stellwerkinitiative für die unmittelbar betroffenen Bürger in die Arbeitsgruppe einzubeziehen“, sagt Suermann. „Wir haben deshalb den Bürgermeister gebeten, verwaltungsseitig die Voraussetzungen für zielführende und kurzfristig anzusetzende Gespräche zu schaffen. Gleichzeitig werden wir mit dem zuständigen Bahnhofsmanager Kontakt aufnehmen, um über zwingend notwendige Maßnahmen zu diskutieren.“ Red