Zentrum fordert Verkehrswegekonzept für Nievenheim

Laut Verwaltung wurde bereits eine Verkehrsuntersuchung durchgeführt. Ergebnisse soll es im Herbst geben.

Foto: L. Hammer

Dormagen. Immer wieder kommt es auf den Durchgangsstraßen von Nievenheim und Delrath zu Verkehrsbehinderungen, Rückstaus und Lärm- und Luft-Belastungen. Daher hatte die Stadt Dormagen angekündigt, den seit 2009 geltenden Verkehrsentwicklungsplan für die nördlichen Stadtteile frühzeitig fortzuschreiben. Dazu wurden im Frühjahr Verkehrszählungen beauftragt, die im Sommer erledigt wurden. „Diese werden zurzeit ausgewertet“, schreibt Bürgermeister Erik Lierenfeld in der Beratungsvorlage für den Planungsausschuss, der am 7. September tagt.

Dass etwas gegen das Verkehrs-Chaos unternommen werden muss, verlangt auch Zentrums-Fraktionschef Hans-Joachim Woitzik: „Nievenheim steht vor dem Verkehrs-Kollaps, da müssen wir jetzt etwas unternehmen, nicht erst, wenn weitere Baugebiete erstellt sind“, fordert er in seinem Antrag eine Erstellung eines Verkehrswegekonzeptes, für das die im Haushalt 2016 bereitgestellten Mittel von 20 000 Euro zu verwenden seien. Auch über eine Ortsumgehung im Norden müsse neu nachgedacht werden.

„Bisher habe ich nichts gesehen, was gegen die Verkehrsströme und die Rückstaus unternommen wurde“, betont Woitzik. Auch der neue Kreisverkehr am Ortseingang habe wenig Entlastung für den Haupt-Knotenpunkt an der Ampel Neusser/Bismarckstraße gebracht, nur den Verkehr nach Straberg besser abfließen lassen. Die Halteverbots-Maßnahmen auf der Neusser Straße in Fahrtrichtung Dormagen sollten auch vom Ordnungsamt kontrolliert werden, so Woitzik. „Ohne Kontrolle ist die eigentlich sinnvolle Maßnahme bisher ohne Effekt geblieben“, meint der Nievenheimer Ratsherr. Er schlägt vor, um die Rückstaus auf der Bismarck- und der Neusser Straße in Fahrtrichtung Dormagen zu vermeiden, die Ampelschaltung zu ändern: „Da gibt es oft nur wenige Sekunden Grün für die Abbieger, so dass sich dahinter viele weitere Autos stauen“, gibt er seine Beobachtungen wieder.

„Der Antrag ist zum Wachrütteln“, erklärt Woitzik. In der Beratungsvorlage legt die Stadt dar, dass die Beauftragung einer Verkehrsuntersuchung der nördlichen Stadtteile bereits im Frühjahr erfolgt sei. Die Auftragssumme betrage 30 000 Euro. Auftragnehmer ist das Büro BBW Brilon, Bondzio und Weiser aus Bochum. Die Verkehrsströme wurden im Sommer gemessen und würden nun ausgewertet. „Die in dem Antrag angesprochenen Problempunkte werden sicherlich zentraler Bestandteil der Untersuchung sein“, so Lierenfeld.

Nach der Auswertung sollen die Ergebnisse im Herbst auch mit den Bürgern diskutiert werden. So wird die Stadt Dormagen im vierten Quartal 2016 eine Bürgerversammlung zum Thema Verkehrssituation in Nievenheim einberufen. Dabei sollen die Anwohner über die Ergebnisse dieser Verkehrsuntersuchung informiert werden und es soll mit ihnen über Lösungsansätze, auch über Ortsumgehungs- und Entlastungsstraßen, diskutiert werden.