Beschäftigung so gut wie lange nicht

Die Arbeitslosenquote ist im Rhein-Kreis laut Jahresbilanz der Arbeitsagentur im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der Arbeitsmarkt bietet derzeit gute Chancen.

Foto: dpa(2)/Detlef Ilgner

Rhein-Kreis. Die Agentur für Arbeit hat gestern ihre Jahresbilanz 2016 vorgestellt. „Wir haben einen robusten und stabilen Arbeitsmarkt, der allen Zielgruppen, die eine Arbeit oder Ausbildung suchen, gute Chancen bietet“, sagte Angela Schoofs, Vorsitzende der Geschäftsführung der auch für den Rhein-Kreis Neuss zuständigen Arbeitsagentur Mönchengladbach.

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Im Rhein-Kreis Neuss betrug die Arbeitslosenquote zum Jahresende 5,3 Prozent. Das ist merklich weniger als ein Jahr zuvor. Im Dezember 2015 waren es 5,9 Prozent. Die Arbeitsmarktzahlen verraten aber noch etwas anderes: So gut wie derzeit war es in Sachen Beschäftigung im Rhein-Kreis Neuss seit 30 Jahren nicht bestellt.

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In der Geschäftsstelle Neuss lag die Arbeitslosenquote zum Jahresende bei 5,7 Prozent (Dezember 2015: 6,3 Prozent), in Dormagen bei 4,5 Prozent (5,1) und in Grevenbroich bei 4,8 Prozent (5,2). Zur Geschäftsstelle Neuss zählen die Städte Neuss, Korschenbroich, Kaarst und Meerbusch, die Geschäftsstelle Grevenbroich umfasst die Gemeinden Jüchen und Rommerskirchen — und natürlich die Stadt Grevenbroich. Die Daten der drei Geschäftsstellen ergeben zusammen die Zahlen für den Rhein-Kreis Neuss.

Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit im Kreisgebiet sank im vergangenen Jahr um 7,1 Prozent. Auch die Jugendarbeitslosigkeit ging im Rhein-Kreis zurück — von 4,3 Prozent (2015) auf 3,8 Prozent (2016).

Darüber hinaus ist laut Angela Schoofs die durchschnittliche Langzeitarbeitslosigkeit im Agenturbezirk um 2,7 Prozent gesunken. „Wer lange aus dem Arbeitsleben raus ist, hat es meist schwerer, wieder eine neue Stelle zu finden“, sagte sie. „Auch dieser Zielgruppe konnten wir teils neue berufliche Angebote eröffnen.“ Der Rhein-Kreis war dabei das Zugpferd: Hier sank die Zahl der Langzeitarbeitslosen von 5848 im Jahr 2015 um 7,4 Prozent (minus 433) auf 5415 — während sie in Mönchengladbach um 2,2 Prozent stieg.

Die Gruppe der Langzeitarbeitslosen soll auch in diesem Jahr in den Blick genommen werden. „Hier spielen vor allem Qualifizierungen und Bildungsangebote eine Schlüsselrolle, um diese Menschen wieder fit für den Arbeitsmarkt zu machen“, betonte Angela Schoofs. „Für alle Zielgruppen, die eine Ausbildung oder eine Arbeit suchen, gilt: Ohne Wissen und Know-how geht wenig.“ Bildung und Qualifizierungen seien „der Schlüssel, um einen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu finden, sich auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten und sich den stetig verändernden Bedingungen erfolgreich zu stellen“.

Die Arbeitsagentur hat ihr Förderbudget daher für den Bereich Rhein-Kreis Neuss und Mönchengladbach kontinuierlich erhöht: 2015 waren es 42,4 Millionen Euro, im vergangenen Jahr 44,9 Millionen Euro — und für dieses Jahr stehen 45,1 Millionen Euro bereit. Damit werden zum Beispiel fachspezifische Qualifizierungen, Bewerbungstrainings, Qualifizierungen bei Arbeitgebern oder Existenzgründer gefördert. Die Angebote sind für alle Zielgruppen offen — auch für geflüchtete Menschen.

Von den knapp 5700 geflüchteten Menschen, die die Arbeitsagentur und das Jobcenter betreuen, sind rund 17 Prozent arbeitslos. Davon entfallen 20 Prozent auf den Bereich SGB III (Arbeitsagentur) und 80 Prozent auf den Bereich SGB II (Jobcenter).