Brauchtum: Carolus huldigt der Kaarster Kartoffel

Kaarster Kartoffeln versorgten nicht nur das Ruhrgebiet, sondern wurden über den Nordkanal von Schiffen, die vorher Kohle für Kaarst und das Hinterland gebracht hatten, vom Kaarster Bahnhof abtransportiert. Sie waren sogar bis nach Berlin bekannt und begehrt.

Kaarst. Seit mehr als zehn Jahren trifft sich die Brauchtumsgruppe der Gesellschaft Carolus mit Gästen, um der Kartoffel als berühmte Kaarster Kulturpflanze zu huldigen. In den frühen Jahren des vorigen Jahrhunderts war dieses Grundnahrungsmittel Hauptanbaupflanze der Kaarster Bauern, weil es viele Sandböden gab, die sich dafür besonders eigneten.

Kaarster Kartoffeln versorgten nicht nur das Ruhrgebiet, sondern wurden über den Nordkanal von Schiffen, die vorher Kohle für Kaarst und das Hinterland gebracht hatten, vom Kaarster Bahnhof abtransportiert. Sie waren sogar bis nach Berlin bekannt und begehrt.

Zur Erinnerung an diese Vergangenheit hatten die Mitglieder und Freunde geladen, um Köstlichkeiten rund um die Kartoffel zu genießen. Auch die Kultur kam bei der ausverkauften Veranstaltung nicht zu kurz.

Rosenhofbauer Rainer Coenen aus Büttgen berichtete in einem kurzweiligen und informativen Vortrag über die verschiedenen Kartoffelsorten und erklärte auch den Unterschied zwischen Industriekartoffeln, Speisekartoffeln, Stärkekartoffeln und Schweinekartoffel als Viehfutter. Der gelernte Spezialist für Gemüseanbau beantwortete dann noch Fragen des Publikums.

Nach einer Gedichteinlage von Fritjof Klüssendorf in Kaarster Platt trugen Monika Mark und Marlene Koch einen Sketch als "Kaarster Landpomeranzen" vor. Das Brauchtumsprogramm beendete der "Alt-Carolinger" Karl-Heinz Hoersch mit Gedichten von Heinz Hess.