Büros der evangelischen Kirchen im Rhein-Kreis ziehen nach Mönchengladbach um
Die Gemeinden im Kirchenkreis Gladbach-Neuss werden nur noch einen Verwaltungssitz haben.
Neuss/Mönchengladbach. Die Verwaltung der evangelischen Kirchen im Rhein-Kreis Neuss wird künftig von Mönchengladbach aus gesteuert. Spätestens im Juli 2017 soll die gemeinsame Verwaltung der evangelischen Kirchen im Rhein-Kreis das bisherige Gemeindeamt auf der Furth verlassen und nach Mönchengladbach-Rheydt ziehen. Das hat die Kreissynode des Kirchenkreises Gladbach-Neuss am Wochenende in der Reformationskirche Neuss beschlossen. Der Kirchenkreis setzt damit einen Beschluss der Landeskirche um, der ab Juli 2017 für jeden Kirchenkreis nur noch einen Verwaltungsstandort zulässt.
Betroffen sind etwa Personalsteuerung und Buchhaltung. Dabei solle es aber keinen Abbau von Arbeitsplätzen geben, sagte Martina Wasserloos-Strunk, Sprecherin des Kirchenkreises. Auch der Dienst in den Gemeinden, die Präsenz vor Ort, soll nicht eingeschränkt werden. „Alles, was Gemeindearbeit betrifft und im direkten Kontakt zu den Gemeindegliedern passiert, das wird auch weiter in Neuss bleiben. Die Zusammenlegung soll sich nicht auf das kirchliche Leben vor Ort auswirken“, sagt Pfarrer Sebastian Appelfeller, Vorsitzender des Verbandes der evangelischen Kirchen in der Stadt Neuss. „Die Reform sorgt dafür, dass wir die Gemeindearbeit weiter gut betreiben können. Insofern ist das gut für Neuss.“ Der Kirchenkreis zählt knapp 128 000 Gemeindeglieder, davon 69 000 im Rhein-Kreis.
In der neuen gemeinsamen Kirchenverwaltung in Rheydt sollen 44 Arbeitsplätze entstehen, kein Arbeitsplatz solle wegfallen, hieß es. Der Kirchenkreis will auf diese Weise rund 85 000 Euro an Unterbringungskosten sparen.
Auch Neuss war als zentraler Standort für die gemeinsame Verwaltung aller Gemeinden untersucht worden. Das Gebäude an der Further Straße hätte aber für viel Geld umgebaut werden müssen, und auch dann hätte es nur Platz für 40 Mitarbeiter gegeben — ohne Superintendenten, der sein Büro in Rheydt hat. Das Gemeindeamt ist zu eng, überdies ist die IT-Verkabelung zu alt. Eigentümer des Hauses ist der Verband der evangelischen Kirchen der Stadt Neuss. „Was wir mit dem Gebäude tun werden, wissen wir noch nicht“, sagt Pfarrer Appelfeller.
Als einzige Gemeinde hatte bislang die Kirche in Rommerskirchen ihre Verwaltung in Eigenregie geführt. Auch am Wochenende wehrten sich deren Vertreter gegen den Beschluss.