Kunstverein versteigert 134 Objekte seiner Mitglieder

„Galerie-Werkstatt“ Dormagen lud zu ihrer ersten großen Auktion.

Knechtsteden. „Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten — verkauft!“ Dieser Satz fiel jetzt bei der ersten großen Auktion des Kunstvereins „Galerie-Werkstatt“ Dormagen dutzende Male. Unter den Hammer kamen insgesamt 134 Exponate, von denen ein Großteil verkauft werden konnte.

Rund 100 Kunstinteressierte boten mit und ersteigerten im Vereinshaus am Kloster Knechtsteden die handgefertigten Werke aus acht von zehn Fachbereichen, die Vereinsmitglieder zuvor für die Auktion bereitgestellt hatten. „Das Geld soll dem Verein zugute kommen. Wir wollen in die Zukunft investieren und uns weiterentwickeln“, sagte Organisatorin Irene Fleisch-Fechter. Der Kunstverein wolle außerdem Rücklagen für bald anstehende Neuanschaffungen bilden.

Die erste Kunstauktion spülte viele Hundert Euro in die Vereinskasse. Das günstigste Werk — ein Einstecktuch — war für zwei Euro zu haben, das teuerste — ein Acryl-Gemälde — ging mit einem Startpreis von 300 Euro ins Rennen. Bei vielen der angebotenen Gemälde, Keramik-Kunstwerke, Fotos, Schmuckstücke und Porzellan-Werke gab’s eine regelrechte Bieter-Schlacht, bei manchen Exponaten jedoch hielt sich das Interesse eher in Grenzen. Gefragt war bei der Auktion zum Beispiel ein kleiner grüner, etwas unsicher guckender Drache aus Keramik, der aus einem Ei schlüpft.

Dieses Exponat mit der Nummer 72 hat es vielen Besuchern angetan. Interesse zeigte auch Iris Busch aus Dormagen. „Das ist eine witzige Idee. Der Drache würde gut ins Wohnzimmer passen“, sagte sie — und bot prompt mit. „Von 20 Euro stieg und stieg der Preis. Erst nach dem siebten Gebot hat’s geklappt“, berichtet Iris Busch, die den kleinen Drachen tatsächlich ersteigert hat. „Ich würde bis 100 Euro gehen“, hatte sie im Vorfeld verraten; 45 Euro musste sie am Ende tatsächlich bezahlen.

Für Iris Busch war es die erste Live-Auktion. „So etwas kenne ich eigentlich nur aus dem Internet. Aber ich finde es gut — schließlich weiß ich hier genau, auf was ich biete“, erzählte sie. Auktionator Rainer Schemmel, der selbst in den Fachbereichen Fotografie und Keramik beim Kunstverein aktiv ist, stellte jedes der 134 Werke vor und animierte die Besucher zum Bieten.

Doch bei der Auktion ging’s nicht nur um Bares. „Unser Ziel ist es, durch die Auktion auch auf das Angebot des Vereins aufmerksam zu machen“, sagte Vereinssprecherin Dorothea Grunewald. Es seien zwar viele Mitglieder unter den Bietern gewesen. „Ich habe aber auch einige neue Gesichter gesehen, die sich bei uns umschauten.“

Geschäftsführer Dieter Assenmacher betonte, dass der Verein sich in Zukunft gezielt auch an junge Menschen wenden und insgesamt etwas peppiger, interessanter werden wolle. Auch in dieses Projekt soll das Geld fließen, das bei der Auktion zusammenkam. „Außerdem ist der Kompressor in unserer Bildhauerei in die Jahre gekommen.“