Realschule und Gymnasium kooperieren

Abgängern der Diedrich-Uhlhorn-Realschule soll der Übergang aufs Erasmus-Gymnasium erleichtert werden. Dafür arbeiten die Schulen mit Hilfe verschiedener Angebote zusammen.

Grevenbroich. Die Diedrich-Uhlhorn-Realschule und das Erasmus-Gymnasium wollen enger zusammenarbeiten. Das haben die Schulleiter beider Einrichtungen jetzt in einer schriftlichen Vereinbarung festgehalten. Das Ziel des Kooperationsvertrages: Realschul-Abgängern, die mit dem Zeugnis einen Qualifikationsvermerk für den Besuch der gymnasialen Oberstufe erhalten haben, den Übergang dorthin zu erleichtern. Der Schulausschuss nahm dies bei seiner Sitzung zur Kenntnis.

Anita Piel, Leiterin der Diedrich-Uhlhorn-Realschule

Mehr als die Hälfte der Schüler, die die Diedrich-Uhlhorn-Realschule nach der zehnten Klasse mit dem Schulabschluss verlassen, erhalten laut Schulleiterin Anita Piel die begehrte „Quali“, mit der sie ihren Weg in Richtung Abitur fortsetzen können. Wiederum gut die Hälfte von diesen tut dies tatsächlich auch.

Im Vorfeld ist bei Jugendlichen und Eltern die Verunsicherung vielfach groß: Wie geht es nach dem Realschulabschluss weiter? Anita Piel schaute sich darum in der Grevenbroicher Schullandschaft um und fand im nahen Erasmus-Gymnasium einen potenziellen Kooperationspartner. „Schnell haben wir gemerkt, dass wir eine gemeinsame Basis für ein solches Programm haben“, sagt sie. „Wir haben ein Infomations- und Beratungspaket für die Schüler der Realschule und ihre Eltern geschnürt“, beschreibt Michael Jung, Direktor des Erasmus-Gymnasiums, das Konzept.

Das sieht Beratungsveranstaltungen gegen Ende der neunten Klasse vor, in die ehemalige Realschüler einbezogen werden sollen, die inzwischen das „Erasmus“ besuchen. Zu Beginn der zehnten Klasse ist probeweise die Teilnahme am Unterricht der Stufe EF am Gymnasium, die der Jahrgangsstufe 10 entspricht, möglich. Im letzten Schuljahr werden den Realschülern dann in der Zeit zwischen Oster- und Sommerferien sogenannte Brückenkurse im Fach Mathematik — bei Bedarf auch in Englisch — angeboten. Nach dem Übergang auf das Gymnasium können sie in diesen Fächern „Angleich-Kurse“ belegen.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, im Rahmen des Kunstunterrichtes an Thementagen der Stufe 9 des „Erasmus“ teilzunehmen, schulübergreifende Projekte wie wechselseitige Ausstellungen zu realisieren oder sich in den Klassen 8 bis 10 gemeinsam an naturwissenschaftlichen Wettbewerben zu beteiligen. „Im Praxisalltag wird sich zeigen, wo dieses Konzept noch zu verfeinern ist“, sind sich die Schulleiter einig.

Grundsätzlich begrüße er eine solche Zusammenarbeit, äußerte sich im Schulausschuss Manfred Schauf, Leiter des Pascal-Gymnasiums. Er hätte sich aber gewünscht, diese „etwas breiter aufzustellen“ und nicht allein auf das Erasmus-Gymnasium zu beschränken.

Anita Piel sei es hingegen wichtig gewesen, nur einen festen Kooperationspartner zu haben — wie dies von Sekundarschulen sogar erwartet werde, sagte die Realschulleiterin auf Anfrage. „Damit können wir den Eltern einen Weg aufzeigen, wie es für ihr Kind weitergehen kann“. Welche gymnasiale Oberstufe ihr Kind schlussendlich besuche, liege natürlich ganz im Ermessen der Eltern.

Manfred Schauf bekundete nach wie vor Bereitschaft zu einer Zusammenarbeit. „Einer Kooperation würde ich mich nie verschließen“, betonte er: „Für eine Ausweitung bin ich offen.“