Neue Häuser statt größere Friedhöfe

SPD und CDU schlagen vor, die Erweiterungsflächen der Friedhöfe anderweitig zu nutzen — zum Beispiel als Bauland für Wohnungen.

Dormagen. Etwas mehr als zwei Jahre ist es her, dass die SPD den Vorschlag machte, die für eine Erweiterung des Friedhofs Nievenheim vorgesehene Fläche (bis zur Straße „Am Felder Hof“) anders zu nutzen. Weil wegen zahlreicher Neubauten in dem Ortsteil viel Natur geopfert werden musste, wünschten sich die Sozialdemokraten eine Ausweisung als öffentliche Grünfläche oder als Areal mit parkähnlicher Gestaltung.

Doch angesichts wachsender Zuwandererzahlen ist die SPD von ihrer Idee abgerückt. Das besagte Gelände in Nievenheim, nach Angaben der Stadt 2,3 Hektar groß, gehöre zu den Flächen in Dormagen, die für Flüchtlingsunterkünfte infrage kämen. „Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Pläne zurückgestellt. Die Unterbringung der Flüchtlinge geht vor“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt.

Sollte es dazu in Nievenheim kommen, plädiert Schmitt für Neubauten, „die ins Stadtbild passen“. CDU-Fraktionschef André Heryschek ist dafür, beim Thema Flüchtlingsunterkünfte unbedingt die Bürger in die Planungen einzubeziehen.

Noch nicht festgelegt haben sich die Vertreter der beiden großen Parteien bei der Verwendung der mit jeweils 0,3 Hektar vergleichsweise kleinen Friedhofserweiterungsflächen in Gohr und Straberg. Doch auch dort geht die Tendenz klar hin zu einer neuen Nutzung. „Was mit den Arealen passiert, sollten wir von Fall zu Fall entscheiden“, meint Schmitt. Fest stehe, dass in den vergangenen rund zehn Jahren keiner der 13 Friedhöfe in Dormagen mehr habe erweitert werden müssen.

Eine neue Nutzung der Friedhofserweiterungsflächen ist auch für Heryschek „ein richtiger Schritt“. Begrüßenswert findet er die anvisierte künftige Nutzung der mit 7,6 Hektar größten Friedhofserweiterungsfläche an der Mathias-Giesen-Straße. Dort soll Gewerbe angesiedelt werden.