Gebäudemanagement Neuss investiert 16 Millionen Euro Zum Schulbeginn soll alles fertig sein
Neuss. · 16 Millionen Euro werden in diesen Sommerwochen verbaut. Saniert, erweitert und umgebaut werden Schulen, Kitas und das Rathaus.
Die 2011 gegründete Gesamtschule Nordstadt konnte im Sommer die erste Abiturientenklasse entlassen. Doch, wenn Schulleiter Olaf Templin nach den Sommerferien zur Arbeit geht, geht er noch immer auf eine Baustelle. Allmählich aber lichtet sich das Chaos.
Denn – freilich – ist der Schulcampus an der Frankenstraße wieder das größte Projekt im Sommerferien-Programm des Gebäudemanagements (GMN).
Was steht zur Verfügung?
Insgesamt 16 Millionen Euro hat Dirk Reimann als kaufmännischer Betriebsleiter für Investitionen in den Ferien eingeplant. Jetzt ist es Aufgabe der technischen Betriebsleiterin, Andrea Hoffmann, mit ihrem Team für die Umsetzung der erteilten Aufträge zu sorgen. Viele Baumaßnahmen werden in den Sommerferien fertiggestellt, andere bewusst in diesen Tagen neu angefangen, um einen geregelten Schulbetrieb nicht zu stören, teilt Hoffmann mit. „Wegen des Umfangs der Maßnahmen kann es vereinzelt trotz allem dazu kommen, dass Bauvorhaben nicht planmäßig innerhalb der sechs Wochen fertig gestellt werden können.“ Aber auch die werden kurz nach dem Schulstart am 12. August erledigt sein.
Wie viele Baustellen gibt es?
13 sind nennenswert. Der „Ferienspaß“ des GMN bietet Renovierungs-, Sanierungs-, Umbau- und Erweiterungsarbeiten an vier Schulen, fünf Kindertagesstätten und vier anderen städtischen Gebäuden.
Welches Vorhaben ist größtes?
Nach wie vor bindet der Ausbau der Gesamtschule Nordstadt die meiste Arbeit und das meiste Geld. Zum Glück nicht nur städtisches. Alleine der Bund beteiligt sich im Rahmen des Investitionsprogrammes seit 2016 mit drei Millionen Euro. Die letzte Tranche wird in diesem Jahr ausgezahlt. Dann soll der letzte Bauabschnitt im Dezember fertig sein.
Was ist noch zu tun?
Die großen Bauabschnitte auf dem Campus Frankenstraße wurden durchnummeriert. Wie weit das Vorhaben ist, belegt die Tatsache, dass jetzt „7“ und „8“ dran sind und zum Schuljahresbeginn die Gebäude H und I in Nutzung gehen. Als Herz der Schule wurde die Mensa mit angrenzender Küche ausgebaut. In zwei Schichten können dort täglich künftig 800 Schüler zu Mittag essen. Zudem kann der Raum als Aula genutzt werden. Weitere Maßnahmen sind der Bau einer zentralen Schulverwaltung, die noch in Containern „residiert“ sowie die Schaffung einer Bibliothek und Mediothek (Selbstlernzentrum) und weiterer Fachräume. Energetische Sanierungsmaßnahmen, Brandschutzmaßnahmen und eine Schadstoffsanierung stehen ebenfalls an.
Was ist das Besondere?
Die Gesamtschule entsteht in einem Schulzentrum, das sich früher zwei Real- und eine Hauptschule teilten. Die sind inzwischen ausgelaufen, so dass sich die Gesamtschule nach und nach auf deren Gebäude ausdehnen konnte. Das ist eine Besonderheit. Als „Schule für alle“ verfolgt sie ein integratives Konzept. Die Herstellung der Barrierefreiheit in allen Gebäuden ist daher Voraussetzung. Dritte Besonderheit ist, dass der Umbau der Gesamtschule Nordstadt in eine Reihe von Maßnahmen zur Aufwertung und Weiterentwicklung der Nordstadt eingebettet wurde.
Wer bekommt noch etwas ab?
Nicht zu sehen aber nützlich, ist die Erneuerung der Heizungsanlage am Quirinus-Gymnasium an der Sternstraße. Wärmeerzeugung und Heizungsverteiler werden dabei technisch und energetisch getrennt. Zusätzlich wird eine automatische Nachtspeiseeinheit installiert, damit die Anlage künftig betriebssicher läuft. Für 37 000 Euro ist das nicht zu viel verlangt.
Welches Projekt setzt
auf Wachstum?
Da sind zwei Investitionen zu nennen. Die Realschule Holzheim, letzte Schule ihrer Art in Neuss, soll von derzeit 440 auf 540 Schüler vergrößert werden. Bis der dafür vorgesehene Erweiterungsbau fertig ist, braucht die Schule Platz. Der wird derzeit mit einer zweigeschossigen Containeranlage geschaffen. Mit ihr entstehen vier Klassen, drei Mehrzweckräume, ein naturwissenschaftlicher Raum und ein Lehrerzimmer. Kosten: eine Millionen Euro. Ebenfalls im August wird der zweigeschossige Erweiterungsneubau der Görres-Grundschule am Konrad-Adenauer Ring fertig. Er umfasst die zentrale Eingangshalle, drei Klassen für den neuen dritten Zug, zwei Mehrzweckräume sowie eine Mensa für künftig 270 zu versorgende Schüler. Auch die Toiletten werden saniert. Investitionsvolumen: 6,15 Millionen Euro. Aber dafür ist danach alles barrierefrei.
Was ist bei den Kitas zu tun?
Insgesamt 4,7 Millionen Euro investiert die Stadt Neuss in Neubauten und Provisorien. Die Kitas „Lahnstraße“ und „Weißenberger Weg“ erhalten für jeweils 1,7 Millionen Euro einen Neubau für vier U3-Gruppen inklusive neu gestalteter Außenanlagen. Provisorien werden bei den Kitas „Am Lindenplatz“ (Weckhoven, 490 000 Euro), „Ueckerather Straße“ (Rosellen, 425 000 Euro) und „Am Pickenhof“ (Allerheiligen, 355 00 Euro) errichtet.
Ist das Rathaus auch
eine Baustelle?
Ja, mal wieder. Dort stehen Umbauten für 350 000 Euro an. Zusätzlich wird das Foyer für rund 320 000 Euro umgestaltet. Die öffentliche Hand investiert aber auch 132 000 Euro in die Sanierung des Hausmeisterhauses im Jahnstadion, steckt 70 000 Euro in ein neues Dach für die Stadtbibliothek und erneuert am Romaneum für 30 000 Euro das Geländer der Dachterrasse.