Umfrage der RFH in Neuss Corona bremst Gründungen

Neuss. · RFH-Institut hat Startups zu den Folgen der Corona-Pandemie befragt.

(abu) Er ist selbst Gründer, hat eine Professur an der Rheinischen Fachhochschule (RFH) Köln und ist akademischer Leiter des „Instituts für Entrepreneurship und Unternehmensmanagement“ (IFEU) am RFH-Standort Köln. Michael Pulina – er hat 2012 mit Geschäftspartnern die Coin Consulting GmbH aus der Taufe gehoben und ein Waschmitteltuch entwickelt – weiß, dass im Rhein-Kreis Neuss mit Nachdruck an der Stärkung der Startup-Szene gearbeitet wird. Und die braucht derzeit Unterstützung, denn die Corona-Pandemie hat auch sie wirtschaftlich getroffen. Das IFEU hat insgesamt 29 Gründer in der Region zur aktuellen Lage befragt, darunter 17 aus Neuss. Die Hälfte der befragten Unternehmen ist jünger als ein Jahr. Ergebnis der Umfrage: Die Gründungsbereitschaft ist deutlich gedämpft.

Nur jeder zweite Gründer würde sich laut IFEU-Erhebung derzeit nochmals für die Gründung entscheiden. Neben den operativen Beschränkungen durch die Pandemie (darüber klagen 70 Prozent) gibt jedes dritte Startup gestiegene Bedenken wegen der Finanzierung an. 40 Prozent sehen gar eine Existenzgefährdung. Allerdings gibt es auch einen Hoffnungsschimmer: Die Hälfte der befragten Unternehmen sieht in der Pandemie auch eine Chance. Insbesondere im Bereich der Startups mit digitalen Geschäftsmodellen herrscht dabei mehr Optimismus.

Als Leiter des IFEU-Instituts hat Michael Pulina die Umsetzung der Umfrage begleitet. Er will sie als Stimmungsbild verstanden wissen. Die Krise dürfe kein Grund sein, aufzugeben. „Wichtig ist, dran zu bleiben, Kontakte zu knüpfen, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen“, erklärt Pulina. Es gebe zahlreiche Beratungs- und Hilfsangebote. „Die RFH hat zum Beispiel einen Gründungsservice Startup@rfh, der sich mit zahlreichen aktuellen Fragen auseinandergesetzt hat und Beratungen per Video und Telefon bietet“, betont Pulina. „Des Weiteren haben sich die lokalen Wirtschaftsförderungen als zuverlässiger Ansprechpartner in der Krise erneut etabliert.“

(abu)