„Das ist keine Trotzreaktion“

Herbstausstellung: Nächsten Freitag präsentieren sich über 35 Kaarster Künstler in der Städtischen Galerie. Doch „11 Kaarster Künstler“ zeigen ihre Arbeiten lieber im Holzbüttger Gewerbegebiet.

Kaarst. Morgen wählt die Jury für die Herbstausstellung der Kaarster Künstler die Arbeiten aus, die ab 23. November, 19.30 Uhr, in der städtischen Galerie gezeigt werden. 36 Künstler haben ihre Werke eingereicht. "Zusätzlich gibt es 15neue Bewerber, etwa zehn mehr als in den Vorjahren", erläutert Klaus Stevens. Der städtische Kulturmanager ist auf die Auswahl der Jury gespannt.

Für Marwine Neumayer, die noch bis zum Sommer die Sprecherin der "Kaarster Künstler" war und dann nicht zu einer Wiederwahl zur Verfügung stand, ist diese Jury nur eine "Auswahlkommission". "Denn jeder Künstler, der sich beworben hat, der ist doch laut der neuen Teilnahmenbedingungen auf jeden Fall in der Herbstausstellung vertreten", ärgert sie sich.

Deshalb habe sie in diesem Jahr beschlossen, keine ihrer Arbeiten einzureichen. Vorenthalten will sie ihre Werke der Öffentlichkeit hingegen nicht. Ab Sonntag, 25.November, stellt sie mit zehn weiteren Künstlern aus Kaarst in einem 400 Quadratmeter großen Büroraum, An der Gümpgesbrücke17, im Gewerbegebiet Holzbüttgen aus - zwei Tage nach Eröffnung der Herbstausstellung. "Das soll keine Konkurrenzveranstaltung und keine Trotzreaktion sein, sondern es ist eine private Kunstausstellung", betont Neumayer. Der Termin habe sich kurzfristig ergeben, weil die Räume im Januar bereits wieder vermietet seien.

"Der Zeitpunkt ist nicht glücklich gewählt. Aber natürlich ist jede zusätzliche Ausstellung eine Bereicherung für die Stadt", bemüht sich Dagmar Treger (CDU), Vorsitzende des Kulturausschusses, die Wogen zu glätten. Denn in der jüngsten Sitzung des Gremiums hatten die Christdemokraten mit der Stimme der FDP einen Kompromiss verabschiedet. "Manche Künstler fühlten sich bei der Erarbeitung der Teilnahmebedigungen nicht eingebunden", erkärt Treger den CDU-Vorstoß. Der Kompromiss sieht nun vor, dass sich die Kaarster Künstler und die Stadt bei der Festlegung der Teilnahmegrundsätze für die Herbstausstellung nun jährlich abwechseln.

Marwine Neumayer hingegen macht deutlich: "Nein, die Jury wählt die Arbeiten aus. Ich hoffe allerdings sehr, dass auch jeder Künstler, den wir angekündigt haben, mit seinen Arbeiten vertreten sein wird."