Neuss: Stadtwerke - „Fusion mit Krefeld ist nicht leichter geworden“

Der Fraktionsvorstand der CDU trifft keine Entscheidung. Ob die Stadtwerke-Fusion mit Krefeld am Freitag beschlossen wird, ist fraglich.

Neuss. Am Wochenende vor der entscheidenden Ratssitzung in Sachen Stadtwerke-Fusion mit Krefeld hat sich der Vorstand der CDU-Mehrheitsfraktion nicht zu einem klaren Votum für die Krefeld-Option bekannt. Im Gegenteil. Obwohl die Beteiligten um Zurückhaltung bemüht waren, sind offensichtlich die Unsicherheiten nicht geringer geworden. Fraktionsvorsitzender Bernd Koenemann deutete an: "Es haben sich neue Erkenntnisse ergeben, die die Fusion mit Krefeld nicht leichter machen." Sein Stellvertreter Jörg Geerlings dagegen, erklärter Fusions-Befürworter und Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzender, bezeichnete die Sitzung des Fraktionsvorstands am Samstag als "kritisch-konstruktiv." Man habe "sehr intensiv gesprochen". Für die Fraktionssitzung heute wird der Vorstand keine Empfehlung abgeben. Dennoch deutet Geerlings vorsichtig an, dass er durchaus eine Chance für die schon lange sicher geglaubten Fusions-Entscheidung sieht: "Wir haben ja schließlich am Samstag keine Änderung beschlossen."

Überraschende Nachricht von 13. Bürgschaft

Verwirrung löste im Fraktionsvorstand offensichtlich der Hinweis aus, es gebe zusätzlich zu den bekannten zwölf Bürgschaften in Krefeld eine weitere gegenüber RWE, die weit über die anderen hinausgehe. Nachfragen auch zur Eintrittswahrscheinlichkeit dieser 13.Bürgschaft konnten nicht geklärt werden. Wer wusste zu welchem Zeitpunkt wovon? Das sei eine Frage, die nicht wenige Mitglieder umtrieb, so ein Sitzungsteilnehmer. So erscheint die Situation wenige Tage vom der Ratssitzung unklarer denn je. Das Angebot der Düsseldorfer Stadtwerke, die zu knapp 35 Prozent bei den Stadtwerken Energie und Wasser und fast 50 Prozent bei der AWL einsteigen und dafür 50 Millionen Euro auf den Tisch legen wollen, steht seit wenigen Tagen im Raum und erschwert die Fusionsentscheidung zusätzlich. Ankommen wird es auf die CDU: SPD, FDP und Linke haben bereits die Fusion abgelehnt, die Grünen äußern nun auch Zweifel. Ein Abstimmungsdebakel wird die CDU-Fraktion wohl verhindern. Ein Mitglied des Fraktionvorstands: "Es muss nicht um jeden Preis am Freitag eine Entscheidung geben."