Die Ritter stürmen den Südpark

Das Mittelalterspektakel mit Turnier, Fanfaren, Händlern und Livemusik steigt am 21. und 22. April.

Foto: Woitschützke

Neuss. In Nordrhein-Westfalen wird in Neuss wieder die Rittersaison eröffnet. In diesem Jahr findet das Ritterturnier hoch zu Ross am Wochenende des 21. und 22. April zum zweiten Mal im Südpark statt. Aber warum ist Neuss erneut Gastgeber der Auftaktveranstaltung? Da gibt es für Kristin Georg von der sächsischen Veranstaltungsagentur „Sündenfrei“ eine klare Antwort drauf: „Neuss war im Mittelalter die Hochburg für fahrende Ritter und für große Turniere. St. Quirinus, dem zu Ehren das Münster zu Neuss vor über 900 Jahren errichtet wurde, gilt immerhin als Schutzheiliger der Ritter, Reiter und Pferde.“

Durch den Umzug im vergangenen Jahr vom Rennbahnpark in den Südpark hatte das Mittelalterspektakel an Atmosphäre und Authentizität gewonnen. Was bei der Premiere im Südpark fehlte, waren die Gäste. Gerade am ersten Veranstaltungstag, dem Samstag, blieben die Besuchermassen, mit denen die Veranstalter in den vorherigen fünf Jahren am Rennbahnpark immer fest planen konnten, aus. „Aber in diesem Jahr soll das Wetter ja viel besser werden. Deshalb rechnen wir an beiden Tagen mit mehreren Tausend Menschen“, sagt Kristin Georg.

Kristin Georg, Organisatorin

Höhepunkte an beiden Tagen werden wieder einmal die Auftritte der Edelmänner sein, wenn sie in die Sättel steigen und beim Ritterturnier um den Sieg beim Lanzenstechen streiten. Jeweils um 13.30 und 16.30 Uhr rufen die Fanfaren die mutigen Ritter aus den Lagern zusammen.

Das Programm im Südpark beginnt aber schon um 11 Uhr mit Musik von Feuerdorn, danach eröffnet der Herold den großen historischen Markt, bei dem rund 100 Ritter, Handwerker und Krämer ihre Zelte aufschlagen und eine Zelt- und Budenstadt im Südpark entstehen lassen. Beim Live-Programm sorgen neben den Spielmannsformationen Feuerdorn und Maleficius das Gauklerduo Forzarello, ein lustiger Mittelalterexport aus dem Schwarzwald, für Unterhaltung. Auch nicht fehlen darf Liam Skol: ein wandernder Sänger, Stelzenläufer, Baum und Hexenmeister — einfach ein Verwandlungskünstler. „Wenn er über das Gelände läuft, sind vor allem die Kinder immer ganz begeistert. Aber ich denke, dass mit dem Ritterturnier, der Vielzahl an Ausstellern, Spielleuten und Gauklern für jeden Besucher etwas dabei ist“, sagt Kristin Georg.

Das Programm rund um die Ritterspiele geht an beiden Tagen bis 19 Uhr, es muss dann aber noch nicht Schluss sein. Wenn die Aussteller, die aus ganz Deutschland anreisen, für zwei Tage komplett in ihre Rollen schlüpfen und größtenteils sogar in ihren zeitgenössischen Zelten im Südpark übernachten, dann kann der Samstagabend wie im Vorjahr auch am Lagerfeuer ausklingen. Mag die Ritterzeit als brutal und grob gelten — auf etwas Gemütlichkeit wollen die Hauptdarsteller nicht verzichten.