Die Stadtverwaltung empfiehlt den Abriss der Beethovenhalle

Dem Sportausschuss werden Zahlen vorgelegt: Eine Sanierung würde 2,1 Millionen Euro kosten, ein Neubau vier Millionen Euro.

Foto: Anja Tinter

Dormagen. Den Zweiflern, die noch im März die Notwendigkeit eines Abrisses der Sporthalle an der Beethovenstraße in Frage gestellt haben, werden in der Sitzung des Sportausschusses am kommenden Donnerstag Zahlen auf den Tisch gelegt, die deutlich sind: Sanierungskosten in Höhe von 2,1 Millionen Euro steht eine Investitionssumme von vier Millionen Euro für den Bau einer neuen Dreifachhalle in Dormagen-Nord gegenüber. Für die Stadt ist der Fall damit klar: Sie empfiehlt den Sportpolitikern die Aufgabe der Beethovenhalle samt Planung eines Neubaus.

So richtig überraschend kommt dies nicht, aber jetzt liegen zum ersten Mal konkrete Zahlen auf dem Tisch, die die Politik vermisst hatte. Das Architekturbüro Pannhausen hatte den Auftrag erhalten, festzustellen, welche Mittel zur Verfügung gestellt werden müssen, um die Halle nach den geltenden Standards in Betrieb zu halten. Demnach gebe es Handlungsbedarf im Tragwerk und bei der Gebäudehülle, in der Turnhalle selbst (u. a. Lüftung, Heizung modernisieren), im Sozialtrakt und nicht zuletzt beim Brandschutz.

Die Defizite bestehen allerdings nicht nur bei dieser Halle. Ermittelt wurden auch Sanierungskosten für die große Halle der Schule am Chorbusch. Dort sind es 575 000 Euro. Das Architekturbüro hat als Abrisskosten für diese Schule gut 100 000 Euro ausgerechnet, der Abriss der Beethovenhalle würde 110 000 Euro kosten, der der Halle des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums rund 66 000 Euro.

Letzterer Plan stößt überhaupt nicht auf Gegenliebe im Gymnasium. Schulleiter Theodor Lindner verweist zum einen darauf, dass die Beethovenhalle von den BvA-Schülern überhaupt nicht genutzt, sondern der Schulsport in der eigenen Halle ausgeübt werde — „und die möchten wir gerne behalten“. Zum anderen müsse es ebenso eine Außensportanlage geben, drängt Lindner auf Verbesserungen. Diese Sportanlage, auf deren Notwendigkeit die CDU in der letzten Sportausschusssitzung hingewiesen hatte und die auch Teil des Beschlusses ist, ist noch kein Gegenstand der Beratungsunterlage.

Nach den Unterlagen, die die Verwaltung am Donnerstag präsentiert, geht es offenbar darum, nach Abriss von Beethovenhalle, Chorbusch- und BvA-Halle als Ersatz eine neue Dreifachhalle irgendwo im Großraum des Schulzentrums Nord zu errichten. Ein genauer Standort wird noch nicht vorgeschlagen. Bei den Betriebskosten eines Neubaus würde sich eine Energiekosteneinsparung von rund zehn Prozent ergeben.