Grevenbroicher melden 65 Mängel im Monat
Seit mehr als einem halben Jahr gibt es den Mängelmelder. Die Stadt wertet ihn als Erfolg.
Grevenbroich. Die Grevenbroicher Stadtverwaltung bewertet den sogenannten Mängelmelder positiv. 453 Meldungen gingen nach Angaben der zuständigen Sachbearbeiterin Cornelia Leufgen seit der Inbetriebnahme Ende März bis Ende September dieses Jahres über diesen Weg ein. „Verwaltungsintern sind es stimmige Abläufe“, bilanziert Bürgermeister Klaus Krützen den heißen Draht.
Für ihn ist der Mängelmelder nicht nur ein Instrument, mit dem beispielsweise gefährliche Zustände auf Straßen oder illegale Müllhaufen am Waldesrand gemeldet werden, um von den zuständigen Abteilungen oder Kooperationspartnern der Stadt behoben zu werden. „Es ist eine weitere Form, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen“, beschreibt der Bürgermeister das digitale Kommunikationsmittel, das er als Ergänzung zu den von ihm initiierten Stadtteilgesprächen oder seiner mobilen Bürgersprechstunde sieht.
Und die Grevenbroicher entdecken Mängel jeglicher Art im öffentlichen Raum und sagen sie weiter. Durchschnittlich sind es 65 Anliegen pro Monat. Der Großteil der Eingaben erfolgt über die städtische Homepage, nur ein Viertel der Meldungen geht über die entsprechende App ein, hat Cornelia Leufgen die Daten ausgewertet. Grundsätzlich wird überprüft, ob der notierte Mangel tatsächlich wie skizziert besteht. Neben der Prüfung des Wahrheitsgehalts werden keine Eingaben veröffentlicht, die beleidigend sind, jemanden diffamieren oder blanke Hetze sind. Sowohl Schlaglöcher, vergessene Straßenschilder oder Graffiti nerven die Bürger, ein Dauerthema sind illegale Müllberge. Je nach Bearbeitungszustand wird der entsprechende Status von „in Bearbeitung“ bis „erledigt“ notiert.
Erweitert wurde der Mängelmelder seit seiner Installation kontinuierlich. Ursprünglich konnte pro Meldung ein Foto dazugestellt werden. Diese Funktion ist auf drei Bilder erhöht worden.
Bürgermeister Krützen wünscht sich eine „noch bessere Performance“. Vor allem würde er sich noch stärkere Transparenz wünschen, „um Rückmeldungen in besserer Form darstellen zu können“. Weil die ITK Rheinland als Entwickler und Betreiber des digitalen Instruments Betreuer ist, steht die Verwaltung im „stetigen Austausch“ mit der ITK.
Als weitere „Idee, die noch Zukunftsmusik“ ist, wäre eine „Vereinheitlichung wünschenswert“. Noch sind unterschiedliche Ämter und Einrichtungen involviert. Ließen sich diese Verantwortlichkeiten vereinheitlichen und bündeln, wäre das im Sinne des Bürgermeisters.
Wie lang die durchschnittliche Reaktionszeit auf einen gemeldeten Mängel war, lässt sich nicht beantworten. „Eine durchschnittliche Reaktionszeit kann aufgrund der unterschiedlichen Qualität und Beschaffenheit der Mängel und der verschiedenen zu ergreifenden Maßnahmen nicht genannt werden“, sagt Leufgen. Manchmal sei eine „personelle oder wirtschaftliche Voraussetzung für die direkte Erledigung nicht gegeben“. Jenseits dessen wird unterschieden, ob akute Gefahr wie ein plötzlich auftauchendes Loch im Straßenbelag besteht, oder ob darum gebeten wird, den Grünschnitt zu erledigen.