Dormagen: Elektrisch erzeugter Rückenwind

Ein eingebauter Elektromotor unterstützt das Trampeln.

Dormagen. Fahrradfahren im Alltag - das war bislang eher etwas für Rentner, Mütter mit Kindersitz auf dem Gepäckträger oder aber Studenten. Mittlerweile fallen aber in den Großstädten auch vermehrt Manager im Dreiteiler und Business-Damen im Hosenanzug auf, die beherzt in die Pedale treten und den Blechlawinen ein Schnippchen schlagen. Denn seit die "Pedelecs" den Markt erobern, ist radeln nur noch halb so schweißtreibend.

Pedelec ist die Abkürzung für Pedal Electric Cycle und bezeichnet ein Hybridfahrrad mit einem eingebauten Elektromotor, der die Tretkraft unterstützt. "Rund 150.000 Pedelecs wurden 2009 in Deutschland verkauft", weiß Dorothea Khairat, die Leiterin der Dormagener Verbraucherzentrale. Wie alltagstauglich der eingebaute Rückenwind wirklich ist, erprobt zurzeit der Bundesverband der Verbraucherzentralen.

Unter dem Motto "für mich. für dich. fürs klima" radeln dessen Klimaberater zwölf Wochen lang durch NRW, unterziehen die Elektroräder dem Praxistest und werben in den Städten für das umweltfreundliche Fortbewegungsmittel.

Nun machten die Tester in den orangefarbenen T-Shirts in Dormagen Station. Mit dabei: Ursula Hecht-Wagner, Ernährungsberaterin aus Bonn. Für den Pedelec-Neuling hat das Rad den Praxistest schon bestanden - gerade im Siebengebirge: "Bei Strecken bis zehn Kilometer ist es auf jeden Fall eine Alternative zum Auto, und ich komme nicht verschwitzt an. Auch für Eltern mit Kinderanhänger oder für einen großen Einkauf ist das Rad ideal", schwärmt sie.

Dabei funktioniert ein Pedelec nicht etwa ohne Muskelkraft: Der meist von Lithium-Ionen-Akkus gespeiste Motor dient lediglich als unterstützender Rückenwind, der sich stufenweise regeln lässt. Ab einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern schaltet sich der Motor ab.

Für rasante Fahrer gibt es zwar auch Modelle, die bis zu 45 Stundenkilometer unterstützen. Diese E-Bikes gelten dann allerdings nicht mehr als Fahrräder und erfordern den Führerschein Klasse M und ein Kennzeichen. Auch Fahrradwege sind damit tabu.