Dormagen: Grammophone und Fernseher in der Kirche

Engagement: Samstag hat sich der Verein „Internationales Phono- und Radio-Museum“ gegründet.

Dormagen. Radios aus den 20er Jahren, Kassetten- und Tonband-Geräte, Fernseher aus der DDR und Musiktruhen stapeln sich bei Helmut Dietsch in Delhoven bis unter die Decke. Rund 4000 Geräte und Zubehör hat er seit 1994 zusammengetragen. Ich glaube, dass Sammeln genetisch bedingt ist. Ich habe Freude an der Technik", sagt der Diplom-Nachrichtentechniker.

Ein Teil seiner Sammlung will Dietsch der Öffentlichkeit zugänglich machen. Ein Haus dafür ist bereits gefunden: Die Baptistenkirche soll in ein Museum umgewandelt werden. Es bietet Platz auf 450 Quadratmetern. "Ich denke, dass wir ab Februar mit dem Einräumen beginnen können. Die Eröffnung könnte dann noch im ersten Halbjahr erfolgen". Vier Räume stehen dort zur Verfügung. Auf 100 Quadratmeter will Dietsch seine Sammlung präsentieren, in einem weiteren 60 Quadratmeter Raum werden Grammophone und Phonographen gezeigt, die Volkmar Hess beisteuert. Er wollte selbst in Dülken ein Museum in einem Alten Waisenhaus eröffnen. Die Pläne seien aber daran gescheitert, dass das Gebäude in einem Wohngebiet liegen. "Ich bin traurig, dass ich meine Museumspläne nicht in Dülken verwirklichen kann und mit meiner Sammlung deshalb jetzt nach Dormagen gehen muss", sagt Hess.

Außer den beiden Sammlungen soll es in der früheren Baptistenkirche dann Wechselausstellungen und Veranstaltungen geben. "Wir wollen ein Museum zum Anfassen und Aktionen bieten. Besucher, können die Geräte, die sie in ihrer Jugend kennengelernt haben, wieder zum Spielen bringen und sich in die Atmosphäre der Vergangenheit hineinversetzen", erläutert Dietsch das Konzept. Zudem sollen Sprach- und Musikkünstler Aufführungen veranstalten, die die Museumsbesucher nicht nur Anhören können, sondern bei denen sie auch die Studio- und Aufnahmetechnik nutzen können. Auch der Erfahrungsaustausch von Sammlung soll unterstützt und Fachleuten eine Bibliothek zur Verfügung gestellt werden. "Auch wollen wir Schüler oder interessierte Laien an die Rundfunktechnik heranführen", sagt Dietsch.

Um all dies zu realisieren, sucht der Sammler noch Mitstreiter. Der Verein "Internationales Phono- und Radio-Museum Dormagen am Rhein" hat sich am Samstag mit acht Mitgliedern gegründet. "Wir suchen noch Menschen, die beim Aufbau und Einrichten des Museums helfen, aber auch die Besucher betreuen werden", so Dietsch.

“ Infomationen zum Verein bei Helmut Dietsch, 02133/ 80848.