Dormagen: Schüler aus Moskau gedenken der NS-Opfer

Begegnung: Eine Woche waren 863 Jugendliche aus Russland zu Gast – nicht nur in Dormagen.

<strong>Dormagen. Die Idee ist nicht neu. Bereits in Erich Kästners Kindergeschichte "Das fliegende Klassenzimmer" machen sich Schüler auf die Reise, um Geschichte an Originalschauplätzen zu erleben. Dass aus der Fiktion Realität werden kann, beweist seit sechs Jahren Uwe Koopmann, Lehrer an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule. Eine Woche lang waren, wie in den vergangenen Jahren, Schüler und Lehrer der Moskauer Schule 863 zu Gast in Dormagen.

Gemeinsam besichtigte man Gräber sowjetischer Zwangsarbeiter auf dem alten Friedhof und die Stolpersteine, die in der Kölner Straße an die NS-Opfer der Stadt erinnern.

Nach zwei eindrucksvollen Tagen im Nachbarland ging es zurück nach Dormagen. Aber bereits am nächsten Morgen machten sich insgesamt 55 Schüler und Lehrer auf, um nach Stukenbrock zu fahren. Dort fand die jährliche Gedenkveranstaltung statt. In dem Kiefernwald bei Bielefeld waren zehntausende sowjetische Kriegsgefangener eingesperrt, von denen viele verhungerten.