Dormagen: Selbsthilfegruppen - Von Adipositas bis Zöliakie

Mehr als 30 Selbsthilfegruppen präsentieren sich am Samstag vor dem Historischen Rathaus.

Dormagen. Das deutsche Gesundheitssystem zeichne sich durch eine Paradoxie aus, so Karsten Mankowsky. Einerseits werde man vom Ausland oft darum beneidet, denn es habe gute Krankenhäuser und hervorragende medizinische Technik. Der Ruf sei gut.

Und doch spiegelt die Zufriedenheit der Patienten das nicht immer wider. Mit dieser Einschätzung steht der Gesundheitsdezernent des Rhein-Kreises Neuss nicht allein da.

Der Patient wolle dem Arzt auf gleicher Augenhöhe begegnen, doch kurze Gesprächs- und Untersuchungszeiten ließen es nicht zu, dass alle Fragen geklärt werden, bemängelt Ernst Hilbricht von der Arbeitsgemeinschaft der Dormagener Selbsthilfegruppen (ARGE-SHG-Dormagen).

In der Arbeitsgemeinschaft sind zwölf der etwa 40 Gruppen in Dormagen organisiert. Versorgung und Pflege, Bewältigung des Alltags, finanzielle und tatkräftige Hilfen, fachkundige Erklärung medizinischer Begriffe - das alles sind Dinge, für deren Klärung sich die Selbsthilfegruppen zuständig fühlen.

Als gemeinsame Aktion mit der Stadt Dormagen und den Selbsthilfegruppen möchte der Kreis an einem Selbsthilfetag über die Angebote und Gruppen informieren und zugleich die Möglichkeit geben, die eigene Gesundheit zu checken.

Dieser Tag wird vom Kreis zum neunten Mal in wechselnden Kommunen veranstaltet. Am Samstag findet er zum zweiten Mal seit 2005 in Dormagen statt.

Von 10 bis 17 Uhr werden sich mehr als 30 Organisationen und Einrichtungen auf dem Rathausvorplatz in Dormagen präsentieren. Der Schwerpunkt liegt auf den örtlichen Selbsthilfegruppen zu medizinischen Thema wie die Rheumaliga, die neu gegründete Adipositas-Gruppe oder auch Gruppen für Erkrankungen wie Diabetes oder Zöliakie.

Unter den Organisationen, die sich vorstellen, sind unter anderem die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung, der Club Behinderter und ihrer Freunde, die Hospizbewegung Dormagen, das Kleeblatt ADHS oder das Deutsche Rote Kreuz.

Der Tag soll nicht nur informieren, sondern auch sensibilisieren und aufklären. Besucher können kostenlose Gesundheitschecks nutzen, beispielsweise für ihre Lungenfunktion oder ihre Blutzuckerwerte, erhalten ein Schilddrüsenscreening oder ein Gefäßultraschall vom Facharzt oder können ihre Blutwerte überprüfen lassen.

Auf einer Bühne treten Musiker und Tanzgruppen auf, ein Höhepunkt werden die Fetzer um 16.15 Uhr sein. Der Kochclub Zons übernimmt die Verpflegung der Besucher.