Neuss: Wähler und Helfer für Kommunalwahl gesucht

Armin Maiwald, Produzent der Sendung mit der Maus, und die Stadt haben einen Film und ein Heft für Erstwähler gemacht. Humboldt-Gymnasiasten waren dabei.

Neuss. Eine eindeutige "Grundhaltung" hat Armin Maiwald, Produzent der "Sendung-mit-der-Maus" bei den Jugendlichen ausgemacht, wenn es um das Thema Wahlen geht: "Ist doch eh alles scheiße!", hat er oft genug gehört.

In einem siebenminütigen Sachfilm möchte der von der Stadt angeheuerte Profi-Regisseur deshalb jungen Menschen klarmachen, dass sie schief gewickelt sind - insbesondere, wenn es um die Wahl der Stadtverordneten am 30. August geht.

"Ich möchte ihnen das Gefühl geben, dass die Kommunalpolitik viel näher an allem dran ist." Seine Botschaft: "Wenn Du nicht wählen gehst, darfst Du hinterher nicht meckern."

Hintergrund des Kurzfilms und einer Broschüre "Meine erste Wahl", die jetzt zusammen an alle Schüler ab 16 Jahren an weiterführenden Neusser Schulen verteilt werden: Im Hochsommer können rund 8000 Jugendliche im Alter von 16 bis 21 Jahren zum ersten Mal wählen gehen.

Bei der vergangenen Kommunalwahl 2004 war die Rechnung mit den Erstwählern ein Desaster: Während die Gesamtwahlbeteiligung bei 50,8 Prozent (im Land bei 45,3 Prozent) lag, betraten nur 37,3 Prozent der 16- bis 25-Jährigen die Wahllokale oder nahmen zuvor an der Briefwahl teil.

Bei den männlichen Jugendlichen war das Interesse mit 40,9 Prozent im Gegensatz zu den weiblichen (33,1 Prozent) noch größer. 1999 kamen 39,6 Prozent zur Kommunalwahl.

"Da gibt es eine Menge zu tun", meint Bürgermeister Herbert Napp während der Vorstellung der Broschüre und des Kurzfilms im Rathaus. Im Hinterkopf hat er dabei noch ein ganz anderes Problem: Die Stadt sucht aufgrund des Wahltermins am Schützenfestsonntag händeringend Wahlhelfer.

Zwischen 1100 und 1200 werden benötigt. Wie viele noch fehlen, verrät Napp zwar nicht, aber auf jeden Fall sollen die Schüler zusammen mit der Initiative "Meine erste Wahl" aufgerufen werden, sich als Wahlhelfer zu betätigen. Die dürfen sich ebenfalls ab 16 Jahren beteiligen.

“ Fehler in dem Aufklärungsfilm: Nicht nur Deutsche können - wie in dem Clip erklärt - wählen gehen, sondern auch EU-Bürger, die mindestens drei Monate ihren Wohnsitz hier haben.