Dormagen spart mit neuer LED-Beleuchtung 512 000 Euro

Kommendes Jahr werden weitere 160 Leuchten im Stadtgebiet ausgewechselt. An den Kosten werden die Bürger beteiligt.

Foto: Anja Tinter

Dormagen. Für die Energieagentur NRW ist Dormagen ein „leuchtendes Beispiel“ und die Maßnahmen der Stadt zur Verringerung des Stromverbrauchs bei der Straßenbeleuchtung einen Fachartikel wert. Durch den Austausch von veralteten Straßenleuchten und Glühbirnen wird der Stromverbrauch zwischen 2006 und dem nächsten Ablesetermin 2016/17 um 65 Prozent geringer ausfallen, wie Lothar Brenner sagt, der bei den Technischen Betrieben Dormagen (TBD) für die Straßenbeleuchtung zuständig ist.

Im Vergleich zu 2006 liegen die Stromkosten der Stadt dann jährlich um 512 000 Euro niedriger. Die TBD gehen jetzt die nächste Phase der Umrüstung an, in 2016 werden die nächsten 160 Straßenleuchten auf moderne LED-Technik umgerüstet.

Die Konsequenz, mit der die Stadt die Erneuerung der Straßenbeleuchtung seit bald zehn Jahren angeht, ist für Lothar Brenner „beispielhaft in NRW, das sieht auch die Energieagentur so“. Skurril dabei ist: Angesichts eines jährlichen Umrüstprogramms von etwa 200 Leuchten würde es 40 Jahre dauern, ehe alle Straßenlampen auf dem gleichen Stand wären. Eine rein fiktive Rechnung, denn „niemals werden alle städtischen Straßenleuchten den gleichen technischen Stand haben“, stellt der Experte der TBD fest.

Lothar Brenner, Mitarbeiter der Technischen Betriebe Dormagen und zuständig für die Straßenbeleuchtung

Die Entwicklung in diesem Bereich sei so rasant, dass die heute modernen LED-Leuchten womöglich schon in fünf Jahren nicht mehr das Maß der Dinge seien und die dann anstehenden Leuchten mit wiederum anderer Technik ausgerüstet werden. Als die Stadt 2006 die Erneuerung begann, lag der Stromverbrauch bei 3,1 Millionen Kilowattstunden. Bis 2014 wurde er schon auf 1,5 Millionen reduziert. Zunächst wurden im Rahmen eines Einspar-Contractings etwa 4900 (von über 8000) Straßenlampen in Dormagen von Quecksilberdampf- auf Natriumdampf-Hochdrucklampen umgerüstet. In 2013 hatte die TBD zusätzlich 607 LED-Leuchten eingebaut, wenige Monate später wurde ein Finanz-Contracting für weitere 4045 Lampen geschlossen.

Maßnahmen wie diese in der Stadt Dormagen werden durch das EU-Projekt namens „Green ProcA aktiv“ unterstützt. Dadurch gibt es Informationen zu umweltbewusster öffentlicher Beschaffung, kostenlose Beratung und Trainings. Städte und Gemeinden erhalten im Rahmen eines „Lighthouse-Projektes“ kostenlose Unterstützung zum Beispiel bei der Berechnung für die Lebenszykluskosten.

Im nächsten Jahr werden nicht nur ältere Leuchten ausgewechselt, sondern auch jüngere Leuchten entlang der Flora- und Bahnhofstraße und der L 280 erneuert, da sich dort laut Stadtverwaltung durch den großen Verbrauchsunterschied eine hohe Stromersparnis erzielen lässt. Lothar Brenner stellt dazu fest: „Diese Lampen verbrauchen 180 Watt, die neuen haben eine Systemleistung von nur 53 Watt.“

Die 160 geplanten neuen Leuchten verteilen sich auf die Ortsteile Delhoven, Delrath, Gohr, Mitte, Nievenheim und Zons. Die meisten werden auf der Bahnhofstraße ausgetauscht (36), gefolgt von der Bergheimer Straße in Gohr (31), der L 380 (27) und der Klosterstraße (26 und vier in unterschiedlichen Abschnitten).