Dormagen: Wechsel an der Spitze der Verbraucherzentrale

Personal: Die Beratungsstelle in Dormagen hat eine neue Leiterin: Dorothea Khairat aus Neuss.

Dormagen. Die Verbraucherzentrale in Dormagen hat eine neue Leiterin. Für Sabine Wolter-Baade war der Wechsel nach Troisdorf schon seit Wochen ein großer Wunsch, denn sie wohnt bereits in der Kreisstadt Siegburg und musste jeden Tag einen weiten Weg in Kauf nehmen. "Einiges werde ich aber sicherlich vermissen", klingt ein wenig Wehmut in ihrer Stimme mit.

Die Dormagener seien ihr in den vergangenen vier Jahren immer aufgeschlossen und nett begegnet und hätten ihr den Einstieg in die damals neu eröffnete Verbraucherzentrale leicht gemacht. Ihr Dank galt auch Bürgermeister Heinz Hilgers, "denn ohne ihn hätte es die Verbraucherzentrale in Dormagen gar nicht erst gegeben".

Hilgers erinnert sich noch an die Eröffnung der Zentrale vor 15 Jahren: "Das Land wollte eine Verbraucherzentrale in jedem Kreis eröffnen, und eigentlich sollte sie nach Neuss, aber die wollten nicht, und da hat sich Dormagen vorgedrängelt."

In ihrer neuen Stelle in Troisdorf, die sie bereits seit einigen Tagen besetzt, erfuhr Wolter-Baade, dass die Dormagener Zentrale einen guten Ruf genießt und auch die Stadt als solche viele Projekte umgesetzt hat, die landesweit gelobt werden.

"Vor allem die Ansätze bei der Betreuung junger Familien und die Reihe von Angeboten für Kinder und Jugendliche finde ich sehr positiv", lobt die neue Leiterin, Dorothea Khairat. Die 46-Jährige ist selbst Mutter von zwei Kindern und lebt mit ihrer Familie seit 2000 in Neuss.

Seit mehr als 20 Jahren ist sie im Verbraucherservice tätig, leitete die Zentralen in Dorsten und Remscheid sowie die Landesstelle in Düsseldorf. Das Beratungsspektrum der Dormagener Verbraucherzentrale, die für den ganzen Kreis zuständig ist, habe sich bewährt und werde beibehalten, kündigte Khairat an.

Schon vor vielen Jahren habe man sich von der Haushaltsberatung zum umfassenden Servicedienstleister vor allem im rechtlichen Bereich gewandelt, der vor allem finanzschwache Ratsuchende berät. "In meine Sprechstunde kommen immer wieder Bürger, die ich zur Verbraucherzentrale schicke, weil ihr Anliegen rechtliche Beratung erfordert", sagt Hilgers.

Ein Schwerpunkt - so einigten sich Bürgermeister und neue Leiterin - werde künftig auf der Vermittlung von Finanzkompetenz an junge Leute liegen. 200 Dormagener kamen 2006 wegen finanzieller Nöte in die Verbraucherzentrale, gut ein Drittel der Schuldner war unter 30 Jahre. "Viele machen in jungen Jahren Fehler, die sie dann ein ganzes Leben büßen müssen", bedauert Hilgers die hohe Verschuldung der jungen Leute. Ende dieses Monats startet daher ein landesweites Projekt, bei dem das Team der Verbraucherzentrale Klassen aller Schulformen aufsuchen wird. In den Schulen sollen die Grundbegriffe rund ums Geld, Versicherungen und Verträge vermittelt werden.